Günther Beckstein – Christ und Hardliner?

"Beckstein würde auch Jesus abschieben" stand auf Plakaten der Grünen im bayerischen Landtagswahlkampf 1998. Ein Vorwurf, der Günther Beckstein heute noch wurmt, denn der ehemalige bayerische Ministerpräsident ist Christ. Ein Film des Journalisten Andreas Malessa porträtiert am kommenden Sonntag den Protestanten aus Franken.
Von PRO
"Der schwarze Sheriff und der liebe Gott. Was glaubt Günther Beckstein?" lautet der Titel des Films von Malessa, der am Sonntag, den 4. November um 10.30 Uhr im Südwest-Fernsehen ausgestrahlt wird. Die Sendung aus der Reihe "Menschen unter uns" läuft anlässlich der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), deren Vizepräses der ehemalige bayerische Ministerpräsident ist.

"Beckstein lernte seine Frau im Kirchengemeinderat kennen, war der erste evangelische Ministerpräsident Bayerns und ist Vizepräsident der EKD-Synode. Wie passt das zusammen?", heißt es in der Sendungsankündigung des SWR. In den 14 Jahren als bayerischer Innenminister habe sein Credo gelautet: "Lieber ein Hardliner für Law and Order als ein Weichei für das Chaos".

Das CSU-Urgestein bewegte sich immer am rechten Rand des Rechtsstaats. Asylbewerber mussten in Kirchen Zuflucht suchen; Bischöfe schrieben Protestbriefe. "Gab es immer schon zwei Gesichter Günther Becksteins oder hat er sich verändert? Ist der schwarze Sheriff nur altersmilde geworden oder haben ihn Wahlniederlagen, gesundheitliche Einschränkungen und prägende Begegnungen nachdenklicher und barmherziger gemacht?", fragt der Autor des Films.

Andreas Malessa arbeitete schon als Jugendlicher fürs Radio, später wurde er bekannt als Teil des Gesangsduos "Arno & Andreas". Der studierte Theologe und ehemalige Pastor im Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden arbeitete zwölf Jahre für den "Deutschlandfunk" in Köln, später für das "DeutschlandRadio Kultur" in Berlin. Seit 1986 ist er für den SWR in Stuttgart und seit 1998 beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt tätig als freier Mitarbeiter der Redaktionen "Religion und Gesellschaft". Außerdem ist er Referent und Moderator für Veranstaltungen mit geistlichen, sozialethischen und kulturellen Themen.

Die SWR-Reihe "Menschen unter uns" porträtiert laut dem Sender jeden Sonntagmorgen Menschen, "deren Biografie oder deren besondere Lebensumstände sie für das Publikum im Südwesten interessant machen". Die Filme erzählten Lebens-, Liebes- und Leidensgeschichten und thematisierten existenzielle Fragen. "Auch schwierige ethische und religiöse Fragen werden so präsentiert, dass Zuschauer sich ihr eigenes Urteil bilden und die gezeigten Beispiele mit ihrem eigenen Leben vergleichen können." Die Reihe wird von der Redaktion "Religion, Kirche und Gesellschaft" betreut. (pro)

"Der schwarze Sheriff und der liebe Gott. Was glaubt Günther Beckstein ?"
Sonntag, 4. November 2012, 10.30 Uhr im Südwest-Fernsehen
http://www.swr.de/menschen-unter-uns/-/id=122632/1obg8us/index.html
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