Im Süden Israels haben Archäologen der Bar-Ilan-Universität ein monumentales Stadttor und Befestigungen der biblischen Philisterstadt Gath entdeckt. Der Fundort, Tel Zafit, gilt laut Bibel als die Heimat des Riesen Goliath.
Von PRO
Foto: Ulrich W. Sahm
Die Ausgrabungsstätte Tel Zafit – Archäologen haben dort das Stadttor von Gath entdeckt, das in der Bibel erwähnt wird
Vom 10. bis 9. Jahrhundert, etwa in der Zeit des „Vereinigten Königreichs“ und des biblischen Königs Ahab, war Gath, auf dem heutigen Tel Zafit, die größte Stadt im ganzen Land. Der Fundort gilt laut der Bibel als die Heimat des Riesen Goliath. Nach Angaben von Professor Aren Maeir von der Bar-Ilan-Universität gehöre das Stadttor zu den größten jemals in Israel gefundenen und sei ein Beweis für Status und Einfluss der Stadt. Neben dem monumentalen Tor wurden eine eindrucksvolle Festungsmauer entdeckt sowie ein Tempel und eine Produktionsstätte für Eisen. König Hasael aus Aram (Damaskus) belagerte und zerstörte die Stadt um 830 vor Christus.
Das Stadttor von Gath wird in der Bibel (1. Samuel 21) in der Geschichte von Davids Flucht vor König Saul zu Achis, dem König von Gath, erwähnt. Der Wohnhügel von Tel Zafit war seit dem 5. Jahrtausend vor Christus und bis in die Neuzeit fast ununterbrochen bewohnt.
Älteste entzifferbare Philister-Inschrift
Zu den wichtigsten Erkenntnissen gehören die Entdeckung eines Philistertempels aus dem 11. bis 9. Jahrhundert vor Christus sowie Hinweise auf ein Erdbeben im 8. Jahrhundert vor Christus, das möglicherweise im biblischen Buch Amos 1 erwähnt ist. Gefunden wurden die bislang älteste entzifferbare Philister-Inschrift mit zwei Namen, die Goliath ähnlich sind sowie zahlreiche Objekte, die der philistischen Kultur zugeordnet werden können. Hinzu kommen Spuren der ersten bekannten Belagerung einer Stadt durch König Hasael aus Aram, zusammen mit Hinweisen auf die nachfolgende Eroberung und Zerstörung von Gath, wie in der Bibel in 2. Könige 12,18 beschrieben. Die Forscher haben auch Hinweise auf die früheste Ansiedlung des griechischen Seevolks der Philister in Kanaan um 1200 vor Christus entdeckt. Des Weiteren fanden sie die Ruinen der Kreuzritterburg „Blanche Garde“, in der sich König Richard Löwenherz aufgehalten habe.
Die heutigen Palästinenser behaupten, die Nachfahren jener griechischen Seevölker zu sein, doch die Philister sind wie die Etrusker, Hethiter, Nabatäer, Amalekiter und zahllose andere Völker der biblischen Zeit ausgestorben oder in andere Kulturen aufgegangen, ohne ihre Sprache und kulturelle Identität bewahrt zu haben. (pro)
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