Weltweit werden bewaffnete Konflikte immer häufiger auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen. Das hat Amnesty International bei der Vorstellung eines Jahresberichts zur Menschenrechtslage beklagt. „Wir beobachten einen erschreckenden Trend: Nichtstaatliche bewaffnete Gruppen gehen zunehmend brutal gegen die Zivilbevölkerung vor“, erklärte Selmin Çalışkan, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, am Dienstag in Berlin. 20 Prozent aller registrierten Menschenrechtsverletzungen gehen laut Amnesty auf das Konto bewaffneter Gruppen wie Boko Haram oder dem Islamischen Staat (IS). Für den Bericht hat die Organisation Menschenrechtsverstöße in 160 Ländern untersucht und dokumentiert.
In 82 Prozent der Länder gibt es laut der Menschenrechtsorganisation Folter und Misshandlungen. Die Meinungsfreiheit ist in 75 Prozent aller untersuchten Staaten einschränkt. In vielen Ländern sei die Pressefreiheit durch die Schließung von Zeitungsredaktionen und Bedrohung von Journalisten nicht gewährleistet. Dazu gehören unter anderem Russland, die Ukraine, die Türkei und Ägypten.