Griese war bereits von 2006 bis 2009 und dann erneut seit 2011 Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion. Sie ist engagierte Protestantin, seit 2003 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und war sozialpolitischer Vorstand beim Bundesverband der Diakonie. Seit 2008 ist sie Sprecherin des Arbeitskreises „Christinnen und Christen in der SPD“. Sie ist außerdem Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit und Soziales. Zuletzt kritisierte Griese die gemeinsame Position der evangelischen und katholischen Kirche zur Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung als zu wenig kraftvoll und unkonkret. Kritik der Kirchen am Bildungsplan in Baden-Württemberg wies sie als „rätselhaft“ zurück. Die jüngste Debatte um Sterbehilfe begrüßte die Historikerin und erklärte, sie wolle sich für ein Verbot geschäftsmäßiger Beihilfe zum Suizid einsetzen. In einem Interview mit pro sprach sie sich 2012 gegen ein Beschneidungsverbot in Deutschland aus und warnte vor einem aggressiven Atheismus.
In der Grünen-Fraktion ist Volker Beck für Religionspolitik zuständig, bei der Union ist es der ehemalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung. Auch die Linken-Fraktion im Deutschen Bundestag hat derweil eine Beauftragte für Religionsgemeinschaften eingesetzt. Christine Buchholz wird sich künftig mit den Belangen der Kirchen beschäftigen. Sie ist die einzige religionspolitische Sprecherin, die von sich sagt, nicht religiös gebunden zu sein. Bisher hat sie sich vornehmlich um außenpolitische Fragen gekümmert, hat aber unter anderem evangelische Theologie studiert. Gegenüber pro erklärte sie, sie wolle sich nun vor allem kritisch mit dem kirchliche Arbeitsrecht auseinandersetzen und die Gleichstellung der Religionsgemeinschaften in Deutschland vorantreiben. Auch Buchholz sprach sich gegen ein Verbot der Beschneidung aus. Sie zählt zum linken Flügel ihrer Partei. Vorgänger von Buchholz war Raju Sharma, der den Einzug in den Bundestag 2013 aber verpasste. (pro)