Eigentlich stehen auf den Dächern vieler Gebäude der Insel Santorin in Griechenland Kreuze. Die Supermarktkette Lidl hatte auf den Fotos für die Fertiggerichte der Eigenmarke Eridanous in Belgien und den Niederlanden die Kreuzen von den Kuppeln jedoch entfernt. Nachdem der belgische Sender RTL info die Retusche bekannt gemacht hatte, brach ein Sturm der Empörung über Lidl herein.
Auch auf Santorini selbst löste die Aktion Unverständnis aus. Eine Behördensprecherin sagte gegenüber epd: „Unsere Kulturgeschichte und unser kulturelles Erbe werden täglich durch unsere Monumente, unsere Religion und unsere Landschaft repräsentiert und sie sollten in jedem Fall und von jedem respektiert werden.“
Nun lenkt Lidl ein. Das Design soll wieder geändert werden. Die Eigenmarke „Eridanous“ werde seit einigen Jahren in ganz Europa verkauft, teilte die Supermarktkette mit. In dieser Zeit seien verschiedene Gestaltungsvarianten zum Einsatz gekommen. Nun sei bei der letzten Überarbeitung der Produktverpackung ein Fehler unterlaufen. „Wir behandeln das Thema nun mit höchster Priorität“, hieß es weiter. Das Unternehmen teilte indes nichts zu den Gründen für die Fotomanipulation mit. In Belgien sagte ein Lidl-Sprecher dem gegenüber RTL info allerdings, die Supermarktkette wolle grundsätzlich die Verwendung von religiösen Symbolen auf Verpackungen aus Gründen der Neutralität vermeiden. (pro)
Von: js