Ein Grexit stelle im Verhältnis zu der hohen Verschuldung keine Gefahr für den Euro dar, findet Frank Heinrich. Bedenklich sei vielmehr die immer höhere Verschuldung Griechenlands. Das dritte Hilfspaket für Griechenland abzulehnen, sei für ihn daher eine generelle „Frage der Glaubwürdigkeit“ gewesen. Nach dem zweiten Hilfspaket habe die Bundesregierung deutlich gemacht, dass dies das letzte seiner Art sein solle. „Das dritte unterscheidet sich nicht ausreichend von seinem Vorgänger, um mit gutem Gefühl dafür zu stimmen“, sagte Heinrich gegenüber pro. Anknüpfend an diese Argumentation gerate er somit auch mit seiner persönlichen Glaubwürdigkeit in Konflikt, wenn dieses Versprechen erneut gebrochen würde.
Darüber hinaus zweifelt Heinrich, der auch Vorstandsmitglied der Deutschen Evangelischen Allianz ist, die rechtliche Sicherheit eines dritten Hilfspakets an. Im vorliegenden Antrag werde von „möglichen Gefahren“ gesprochen. Wie es in den Statuten der internationalen Finanzierungsinstitution der EU (ESM) heißt, müssten jedoch „tatsächliche Gefahren“ vorliegen, um ein Hilfspaket zu begründen. „Zudem halte ich die Brückenfinanzierung und Haftungsübernahme aus dem EFSM für mehr als bedenklich“, beurteilt Heinrich den alten Rettungsfonds.