In der Zentralafrikanischen Republik bekämpfen Christen und Muslime sich auf grausamste Weise. Beide haben jeweils nur noch das Ziel, die jeweils andere Volksgruppe zu töten. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) beschreibt in ihrer aktuellen Ausgabe die Ursachen und Folgen des mörderischen Konflikts.
Mit dem Sturz des korrupten Präsidenten François Bozizé ist die Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen in der Zentralafrikanischen Republik noch einmal eskaliert
Eigentlich lebten in dem überwiegend christlich geprägten Zentralafrika die Religionen lange friedlich zusammen. Seit das muslimische Bündnis Seleka („Allianz“) im vergangenen März Präsident François Bozizé gestürzt und die Macht an sich gerissen hat, versinkt das Land jedoch im Chaos. Französische Soldaten versuchen, den Konflikt zu entschärfen: mit wenig Erfolg.
„Ein regelrechtes Schlachten“
Thomas Scheen berichtet in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung von einem „regelrechten Schlachten“ beider Gruppen. Viele Menschen befinden sich auf der Flucht. Wo sie in ihren Häusern geblieben sind, verbarrikadieren sie sich vor dem jeweiligen Feind. Von Versöhnung wollen die wenigsten etwas wissen. Die Christen wollten ein „muslimfreies Land“.
„Der Vorwurf, sie ließen sich von der alten Herrschaftsclique um den gestürzten Präsidenten Bozizé als willige Dummköpfe in einem erbarmungslosen Kampf um die Macht und damit die Rohstoffe des Landes missbrauchen, lässt sie wütend werden“, schreibt Scheen. Auch die medizinische Versorgung sei notdürftig, viele Leichen würden von den Gegnern erst nach längerer Zeit freigegeben.
„Nicht in meinen schlimmsten Albträumen“
Dass die Kämpfe einen solchen Blutrausch zur Folge hätten, das hat sich Pfarrer Aelino Brunelli nach eigenen Angaben „in meinen schlimmsten Albträumen“ nicht vorstellen können. Gemeinsam mit dem Imam von Boda habe er Vermittlungsversuche unternommen, allerdings ohne Erfolg. Sowohl muslimische Kämpfer als auch christliche Truppen bemühten sich darum, die französische Armee auszutricksen.
„Ohne die Franzosen wären wir tot“, sagt dagegen der junge Mann Issa Hamid, der in dem Artikel auch zu Wort kommt. Das Ganze sei komplett verrückt: „Wir sind Zentralafrikaner, wie die Christen auch“, erklärt der Muslim. Doch nach dem Sturz des korrupten Präsidenten ließen sich viele von der Rache leiten. Für seine jetzige Situation bilanziert er: „Wir sitzen wie die Ratten in der Falle.“ (pro)
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