Gottesdienste „traditionell-biblisch mit moderner Verpackung“
Leo Bigger ist mit seiner Freikirche "International Christian Fellowship" (ICF) der erfolgreichste Prediger der Schweiz. An einem Wochenende besuchen rund 3.000 Menschen seine Gottesdienste. Die "Basler Zeitung" hat ihn interviewt und gefragt, ob er ein Wohlstandsevangelium predige.
Von PRO
Foto: www.icf.ch
Beten sei für ihn wie ein Gespräch mit seiner Frau, sagt der 42-jährige Bigger im Gespräch mit der Schweizer Zeitung. Er habe auch mindestens zwei Mal in seinem Leben Gottes Stimme gehört. "Erstmals mit 18. Ich war mit meinem Mofa unterwegs und hörte Gott sagen: ‚Ich brauche dich als Prediger.’" Das zweite Mal habe er das Gefühl gehabt, Gott wolle, dass er in Zürich eine Kirche gründe. "Man kann sagen, es sei Einbildung, für mich war es aber real. Gott ist nicht laut, er spricht einfach und fein."
Bigger leitet seit 14 Jahren die ICF in Zürich, eine der am schnellsten wachsenden Gemeinden der Schweiz, vor allem unter Jugendlichen. Inzwischen gibt es drei Dutzend Ableger. Er habe von Gott das Talent bekommen, eine Kirche zu leiten, sagt er.
Der Prediger wurde katholisch erzogen und war Ministrant. Mit 18 habe er jedoch "die große Erleuchtung" gehabt: "Ein Freund erklärte mir, dass meine Sünden mich vom heiligen Gott trennen würden. Dabei wurde mir bewusst, dass Jesus auf die Welt gekommen ist, um unsere Fehler zu sühnen." Dass ihr Sohn eine Freikirche leite, damit habe seine katholische Mutter noch einige Mühe. "Inzwischen hat sie gemerkt, dass ich nur eine andere Verpackung gewählt habe. Sie kann meinen Weg nun akzeptieren." Bigger beschreibt seine Kirche so: "Es ist von der Verpackung und der Form her eine moderne Kirche, der Inhalt ist aber von der Bibel her traditionell. Bei uns herrschen Leidenschaft und Begeisterung für die Sache Gottes." Die biblischen Botschaften kleide die Gemeinde "in einen spannenden Gottesdienst, in dem die Post abgeht".
Er glaube an die Existenz von dem Bösen und dem Guten." Ich nenne es Gott und Teufel." Er ist davon überzeugt, dass 90 Prozent der irdischen Ereignisse nicht mit Gott oder dem Teufel zu tun haben, sondern mit den Entscheidungen von Menschen. "Die meisten Ungerechtigkeiten schafft unser eigener Egoismus. Die Verantwortung liegt bei mir, wem ich mehr Raum gebe. Wir sind nicht Marionetten von Gott oder dem Teufel, sondern können selbst entscheiden." Dennoch habe er schon erlebt, wie Menschen von bösen Mächten befreit wurden, nachdem für sie im Namen Jesu gebetet worden war. "Die Betroffenen erleben, dass Gott größer ist als der Satan. Es ist wie in einem dunklen Raum: Wenn ich das Licht anzünde, verschwindet die Dunkelheit."
Ein Wohlstandsevangelium lehnt Bigger strikt ab. "Ich sage nicht: Gib Gott Geld, und er wird dich segnen und belohnen. Sondern Gott sagt, wer ihm folgt, für den wird er sorgen. Das heißt aber nicht, dass Gläubige nicht krank werden können oder Reichtum erlangen." Auch wenn er schon für Kranke gebetet habe, ist er der Meinung: "Gott heilt durch die Talente der Menschen. Zusätzlich heilt Gott auch immer wieder direkt Menschen." Die Formel: "Wer an Jesus glaubt, den heilt er" werde zwar von einigen Freikirchen gepredigt, doch seine Kirche mache dieses Versprechen nicht. "Ich habe drei Optionen. Entweder Jesus heilt sofort, im Lauf eines Prozesses oder gar nicht. Ich habe keine Ahnung, warum er manchmal nicht heilt." Er sei sich jedoch sicher, dass Gott keine Fehler mache. (pro)
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