Goldpreis und DAX-Stand zum Jahresende, Regierungsbildung in Berlin und Europapolitik in Prag? Neue Sprüche von Trump, Putin, Merkel, Macron oder Netanjahu? Manchmal wird von Minute zu Minute neu entschieden, was in der Nachrichtenleiste ganz nach oben rückt. Nicht automatisch, sondern Menschen entscheiden, was wichtig ist. Nachrichten-Chefs und Chefredakteure legen das fest. Ihre Erfahrungen und aktuelle Erkenntnisse, aber auch persönliche Überzeugungen und politische Vorgaben spielen eine Rolle. Was ist wirklich wichtig, um es der Menschheit mitzuteilen? In diese sehr schnelle und oft schrille Welt der Mediengesellschaft kommt die Nachricht: „Euch ist heute der Heiland geboren.“
Fest voller Erinnerungen und Erwartungen
Für viele Menschen ist Weihnachten das schönste Fest des Jahres. Da verbinden sich romantische Erinnerungen mit der Erwartung von Heil und Frieden. Auch Leute, die nicht so bibelfest sind, schmücken Haus und Wohnung, stellen den Christbaum auf und bereiten Geschenke vor, gönnen sich Kerzenschein und einen Kirchenbesuch. Was ist das Geheimnis von Weihnachten? Wird da unser Sehnen nach Licht und Leben spürbar? Kommt gerade in den dunklen Wochen alle Jahre wieder der Wunsch nach einem Neuanfang? Wir beglücken uns gegenseitig mit Bergen von Geschenken. Wir tun alles, damit Weihnachten gelingt. Und selbst jene, die weit weg in die Sonne fliegen, gestalten sich ihre Weihnachtstage in der Karibik oder Fernost. Dann eben im Bikini und mit Badehose am Strand, aber mit roter Zipfelmütze. Schließlich ist Weihnachten!
Doch was um alles in der Welt ist das Geheimnis von Weihnachten? Und was hat dieses Fest zwischen Terrorangst und Verkehrsstau mit den Top-Nachrichten auf dem Medienmarkt zu tun? Wir kennen oft aus Kindertagen die Mischung von Gänsebraten, Kerzenschein und Weihrauchduft. Wir wünschen uns und anderen „frohe Weihnachten“ und hoffen auf glückliche Tage. Doch gerade das können wir uns selbst nicht wirklich schaffen. Glanz und Glitzer bilden eine schillernde Oberfläche, aber wir suchen mehr, genau in den Weihnachtstagen. Der Kirchenvater Augustinus (gest. 430) bekennt im Gespräch mit Gott: „Du hast uns zu dir hin geschaffen, und ruhelos ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“ Er hatte als junger Mann alle Lustbarkeiten und Möglichkeiten der antiken Welt getestet. Er suchte das Leben und fand Erlösung und Erfüllung im Glauben an Jesus Christus. Die alte und neue Botschaft der heiligen Nacht heißt:
„Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (Lukas 2,8–11).
In der kargen Hügellandschaft der judäischen Wüste begegnet der Himmel unserer Erde.
Ereignis einer einmaligen Zeitenwende
Gott greift in das Räderwerk von Not und Gewalt. Er kommt selbst in die Welt. Er kommt nicht mit Pauken und Trompeten, erst recht nicht mit Kanonen und Kriegsleuten. Er wird Mensch und kommt als Kind in schlichte Verhältnisse. Der Allmächtige erscheint unter uns ohnmächtig wie ein Neugeborenes in Windeln. Jahre später wird das Kind in der Krippe als Gekreuzigter enden. Noch mehr: Weihnachten wird uns Ostern geschenkt. Geburt, Tod und Auferstehung gehören zusammen. Und so beginnt inmitten der alten Welt Gottes neue Welt, auch heute und hier. Es ist eine einmalige Zeitenwende. Es gibt eine Zeit vor dieser Geburt und eine Zeit nach dieser Geburt. Gott hat dieser Welt und jedem von uns den Frieden erklärt. Friede auf Erden ist möglich, weil der Himmel zu uns gekommen ist. Ein Engel verkündet: Jesus ist da, der Heiland der Welt.
Er bringt nicht mit einem Schlag die „heile Welt“. Er schenkt uns das Heil, dass wir heil werden im Glauben an ihn. Er will uns geben, was wir gerade in diesen Tagen suchen: Freundschaft und Frieden. Gott ist Mensch geworden, um uns Menschen nahe zu kommen. Er schaut nicht von fern auf unser Leben, sondern hat unser Leben auf sich genommen. Dieses Geheimnis von Weihnachten wird sichtbar in einem Neugeborenen, das unter einfachen Umständen in schwieriger Zeit zur Welt gekommen ist. Das ist das Geheimnis von Weihnachten: Gott ist auf unserer Seite. Er kennt auch Leiden und Schmerzen, Anspannung und Angst, Verfolgung und Vertreibung. Aber noch mehr: Er kann helfen und heilen. Er will die Kraft schenken, damit wir vergeben und versöhnen. Alle Jahre wieder, eigentlich jeden Tag neu. Christus verspricht: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28,20b).
Gott kommt zur Welt – eine Top-Nachricht? Darüber entscheidet in diesen Tagen jeder Mensch höchstpersönlich.
Gesegnete Feiertage wünschen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Christlichen Medienverbundes KEP e.V.
von: Egmond Prill