Der Film "There Be Dragons" läuft in den amerikanischen Kinos am morgigen Freitag an. In Europa ist er bereits seit Februar zu sehen. Gegenüber der "Huffington Post" sagte Regisseur Roland Joffé, was für ihn der Glaube bedeute und welche Rolle das Kino dabei spiele.
Der Film spielt während des Spanischen Bürgerkrieg in den 1930er Jahren und erzählt unter anderem vom katholischen Priester Josemaría Escrivá, der aufgrund einer göttlichen Vision eine Idee hatte, wie Katholiken sich selbst durch ihre Werke heiligen könnten. So entstand die Bewegung "Opus Dei" ("Werk Gottes"). Escrivá starb 1975 und wurde von Papst Johannes Paul II. 2002 heilig gesprochen.
Der Brite Joffé führte bereits Regie für Filme wie "Der scharlachrote Buchstabe" oder "Vatel", und seine seine zwei Filme "Die Mission" und "Killing Fields – Schreiendes Land" wurden für den Oscar nominiert. Bereits in "Die Mission" ging es um Geistliche, nämlich um zwei Jesuiten auf Mission in Südamerika. "Beide Filme handeln von der Liebe in der Welt, und Liebe ist immer sehr eng verknüpft mit Gott", sagt der 65-jährige Regisseur dem Online-Magazin. "Es ist in gewisser Weise die stärkste Verbindung, die es gibt." In beiden Filmen gehe es zudem um das Böse und den freien Willens des Menschen.
Parallelen zwischen Gott und einem Kinozuschauer
Als er "There Be Dragons" drehte, sei ihm eine "seltsame Idee" gekommen: "Irgendwie stellen die Gefühle, die uns befallen, wenn wir einen Film sehen, die Art und Weise wider, wie Gott zu uns spricht. So wie Gott können Kinozuschauer nicht ins Geschehen eingreifen. Wenn man eingreifen würde, nähme man die Möglichkeit des freien Willens."
Joffé bezeichnet sich selbst als "wackeliger Agnostiker". Doch dieser Film habe ihn dazu gebracht, sich den Glauben noch einmal genauer anzusehen. "Der Glaube wird von Hardliner-Atheisten sehr scharf angegriffen, die so tun, als handele es sich um ein System ohne irgendwelche Fragen. Aber in Wirklichkeit ist er ein Akt der außerordentlichen Anstrengung und von auserlesener Schönheit. Es geht um Gründe für die menschlichen Erfahrungen und um das Verständnis, dass das Leben uns bestimmte Fragen stellt. Mit diesen Antworten ringen bedeutet Glaube. Es ist wie ein großes menschliches Labor."
"Jeder ist spirituell"
Einen Film über Josemaria Escriva habe er machen wollen wegen der Überzeugung Escrivás, dass man Gott in jeder Dimension des Lebens begegnen könne. "Mich interessierte die Frage: ‚Wie kann jemand Gott selbst mitten im Spanischen Bürgerkrieg finden?‘."
Die Botschaft des Films sei: Wir leben alle spirituell, ob man es will oder nicht. "Denn es gibt zwei Aspekte jeder Person: eine geistige und eine körperliche, und sie erfüllen jeweils zwei unterschiedliche Funktionen." Sein Film sei aber keine Predigt, so Joffé, er beschreibe nur. "Ich finde, manchmal verfallen religiöse Filme in eine Art Panik, sodass sie gegen einen Schwund des Interesses ankämpfen und zu predigen beginnen."
Auf die Frage, ob sein Film einen positiven Gegenpol zur recht negativen Darstellung der Organisation "Opus Dei" im Film "The Da Vinci Code – Sakrileg" (2006) sei, antwortete Joffé: "Mein Film handelt von einem anderen Verständnis der Absichten der Gründer. Der Film ist keine Publicity-Hilfe für ‚Opus Dei‘, sondern der Versuch herauszufinden, um was es Josemaria ging. Ich wollte die Frage ansprechen, was Glaube für eine einzelne Person bedeutet, sowie diese zentrale Idee von Josemaria’s, dass Gott überall im Leben gefunden werden kann."
"Opus Dei" habe seinen Film nicht mit finanziert, gibt er zu verstehen. Einige Mitglieder hätten das Drehbuch gelesen um zu sehen, ob irgendetwas Falsches drin stehe, so Joffé. Er fügt hinzu: "Geschichtenerzählen passt die Geschichtsschreibung immer etwas an. Sie haben mir komplette Freiheit gelassen."
Zur Intention seines Films sagt Joffé: "Ein Film spiegelt immer wider, was im Inneren der Menschen ist. Wenn nichts schon vorher drin ist, kann ein Film nichts hineintransportieren. Aber eine Sache, die Escriva sagte, war: Jeder Mensch kann ein Heiliger sein. Er sagte, wenn Menschen mit dem Schmerz im Leben anderer umgehen, können sie auf Liebe und Vergebung zurückgreifen. In jedem von uns steckt das Potential, Außergewöhnliches zu vollbringen." (pro)
Der Film spielt während des Spanischen Bürgerkrieg in den 1930er Jahren und erzählt unter anderem vom katholischen Priester Josemaría Escrivá, der aufgrund einer göttlichen Vision eine Idee hatte, wie Katholiken sich selbst durch ihre Werke heiligen könnten. So entstand die Bewegung "Opus Dei" ("Werk Gottes"). Escrivá starb 1975 und wurde von Papst Johannes Paul II. 2002 heilig gesprochen.
Der Brite Joffé führte bereits Regie für Filme wie "Der scharlachrote Buchstabe" oder "Vatel", und seine seine zwei Filme "Die Mission" und "Killing Fields – Schreiendes Land" wurden für den Oscar nominiert. Bereits in "Die Mission" ging es um Geistliche, nämlich um zwei Jesuiten auf Mission in Südamerika. "Beide Filme handeln von der Liebe in der Welt, und Liebe ist immer sehr eng verknüpft mit Gott", sagt der 65-jährige Regisseur dem Online-Magazin. "Es ist in gewisser Weise die stärkste Verbindung, die es gibt." In beiden Filmen gehe es zudem um das Böse und den freien Willens des Menschen.
Parallelen zwischen Gott und einem Kinozuschauer
Als er "There Be Dragons" drehte, sei ihm eine "seltsame Idee" gekommen: "Irgendwie stellen die Gefühle, die uns befallen, wenn wir einen Film sehen, die Art und Weise wider, wie Gott zu uns spricht. So wie Gott können Kinozuschauer nicht ins Geschehen eingreifen. Wenn man eingreifen würde, nähme man die Möglichkeit des freien Willens."
Joffé bezeichnet sich selbst als "wackeliger Agnostiker". Doch dieser Film habe ihn dazu gebracht, sich den Glauben noch einmal genauer anzusehen. "Der Glaube wird von Hardliner-Atheisten sehr scharf angegriffen, die so tun, als handele es sich um ein System ohne irgendwelche Fragen. Aber in Wirklichkeit ist er ein Akt der außerordentlichen Anstrengung und von auserlesener Schönheit. Es geht um Gründe für die menschlichen Erfahrungen und um das Verständnis, dass das Leben uns bestimmte Fragen stellt. Mit diesen Antworten ringen bedeutet Glaube. Es ist wie ein großes menschliches Labor."
"Jeder ist spirituell"
Einen Film über Josemaria Escriva habe er machen wollen wegen der Überzeugung Escrivás, dass man Gott in jeder Dimension des Lebens begegnen könne. "Mich interessierte die Frage: ‚Wie kann jemand Gott selbst mitten im Spanischen Bürgerkrieg finden?‘."
Die Botschaft des Films sei: Wir leben alle spirituell, ob man es will oder nicht. "Denn es gibt zwei Aspekte jeder Person: eine geistige und eine körperliche, und sie erfüllen jeweils zwei unterschiedliche Funktionen." Sein Film sei aber keine Predigt, so Joffé, er beschreibe nur. "Ich finde, manchmal verfallen religiöse Filme in eine Art Panik, sodass sie gegen einen Schwund des Interesses ankämpfen und zu predigen beginnen."
Auf die Frage, ob sein Film einen positiven Gegenpol zur recht negativen Darstellung der Organisation "Opus Dei" im Film "The Da Vinci Code – Sakrileg" (2006) sei, antwortete Joffé: "Mein Film handelt von einem anderen Verständnis der Absichten der Gründer. Der Film ist keine Publicity-Hilfe für ‚Opus Dei‘, sondern der Versuch herauszufinden, um was es Josemaria ging. Ich wollte die Frage ansprechen, was Glaube für eine einzelne Person bedeutet, sowie diese zentrale Idee von Josemaria’s, dass Gott überall im Leben gefunden werden kann."
"Opus Dei" habe seinen Film nicht mit finanziert, gibt er zu verstehen. Einige Mitglieder hätten das Drehbuch gelesen um zu sehen, ob irgendetwas Falsches drin stehe, so Joffé. Er fügt hinzu: "Geschichtenerzählen passt die Geschichtsschreibung immer etwas an. Sie haben mir komplette Freiheit gelassen."
Zur Intention seines Films sagt Joffé: "Ein Film spiegelt immer wider, was im Inneren der Menschen ist. Wenn nichts schon vorher drin ist, kann ein Film nichts hineintransportieren. Aber eine Sache, die Escriva sagte, war: Jeder Mensch kann ein Heiliger sein. Er sagte, wenn Menschen mit dem Schmerz im Leben anderer umgehen, können sie auf Liebe und Vergebung zurückgreifen. In jedem von uns steckt das Potential, Außergewöhnliches zu vollbringen." (pro)