„Gott ist durch und durch Beziehungswesen“

"Auch Atheisten suchen einen Sinn im Leben". Die Gründe dafür erklärte der Pädagoge Hans Peter Royer in einem Vortrag auf der 116. Konferenz der Deutschen Evangelischen Allianz in Bad Blankenburg. Der Theologe Uwe Heimowski referierte über Menschenhandel in Europa und die Pflicht, etwas gegen die Sklaverei, die es auch heute noch gebe, zu tun. 
Von PRO

Royer sprach in seiner Andacht über die Suche nach dem Sinn des Lebens. "Auch Atheisten suchen einen Sinn im Leben", sagte er, "und für sie liegt der Sinn dann darin, dass es eben keinen gibt." Dabei liege der größte Beweis für Gottes Existenz schon darin, dass die Menschen immer wieder nach ihm fragen. Royer ermutigte die Zuhörer, ihr persönliches Glück nicht von materiellen und irdischen Gütern abhängig zu machen. "Der Mensch bekommt nie genug. Augen und Ohren werden niemals satt, weil Vergängliches ihren Hunger nicht stillen kann." Stattdessen sollten die Menschen ihre Sehnsüchte in der Begegnung mit Gott stillen. "Gott ist voll und ganz Beziehungswesen. Er hat ein Interesse an jedem von uns", so Royer.

"Sklaverei ist die Hölle auf Erden"

"Millionen Menschen leben heute noch in Sklaverei – auch in Europa". Darauf machte der Theologe Uwe Heimowski aus Gerau aufmerksam. Heimowski arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich (CDU). Er schilderte in seinem Vortrag als Beispiel für Menschenhandel den Fall einer jungen Vietnamesin, die mit 13 Jahren als Zwangsprostituierte nach Leipzig geschleust werden sollte. Durch einen Zufall konnte sie fliehen. Heimowski erklärte, dass der Preis für die Jungfräulichkeit einer 13-Jährigen in Deutschland bei 5.000 bis 10.000 Euro liege. Schleuserbanden brächten die Mädchen nach ihrer Zeit in Deutschland dann nach Osteuropa. "Ich bin froh, daß sich die Evangelische Allianz gegen den Menschenhandel einsetzt", so Heimowski. Sie bringe durch Hilfsprojekte "Hoffnung in die Hölle". Er appellierte an die Zuhörer seiner Bibelarbeit am Freitagmorgen, auch über ihr Einkaufsverhalten nachzudenken und sich bewusst zu machen, daß zahlreiche Produkte durch Kinderarbeit in fernen Ländern entstehen. So kämen oftmals die niedrigen Preise zustande. (pro)

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