„Gott erwartet erkennbare Werkzeuge

Unions-Fraktionschef Volker Kauder hat beim Männertag des christlichen Konferenzzentrums Langensteinbacher Höhe über die Rolle des christlichen Glaubens in der Politik gesprochen. Er positionierte sich dabei gegen PID und Sterbehilfe.

Von PRO

Helge Stadelmann, Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen, eröffnete den traditionellen Männertag des Bibelkonferenzzentrums in Karlsbad bei Karlsruhe, mit einer frohen Botschaft: "Gott meint es gut mit uns – ob in Gesundheit oder Beruf, wie auch immer unser Weg aussieht." Gottes Segen im Alltag sei eine Hilfe und Ermutigung, auch andere Menschen zu segnen. Dieser komme nicht aus menschlicher Anstrengung, sondern aus der Kraft Gottes, die "unerschöpflich und konkret" sei.

Hauptredner Volker Kauder schloss sich dem an. "Mein Glaube gibt mir Kraft", sagte er zu Beginn seines Vortrags, in dem er über sein Leben als Christ in der Politik sprach.

"Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes", erklärte Kauder vor etwa 600 Zuhörern. Bereits die Definition der unantastbaren Würde des Menschen im Grundgesetz sei auf dieses Menschenbild zurückzuführen. Dies sei auch für ihn persönlich Grundlage der politischen Arbeit.

Klares Nein zu PID und Sterbehilfe

Die umstrittene Präimplantationsdiagnostik (PID) lehnte Kauder kategorisch ab. "Die Verschmelzung von Ei und Samenzelle ist der Start zum Menschen", erklärte er. Eine Selektion von befruchteten Eizellen dürfe nicht stattfinden. Der Mensch habe nicht das Recht, am Leben zu „manipulieren", stattdessen müsse er das Leben von Anfang bis Ende schützen. "Wir sind nicht berechtigt, Leben abzukürzen oder zu beenden", sagte Kauder im Hinblick auf die Diskussion um Sterbehilfe, die die Union ablehne. Für Christen sei es geboten, "keine Hilfe zum Sterben, aber Hilfe beim Sterben zu leisten".

Ein Thema, das ihn in besonderer Weise beschäftige, sei die Situation verfolgter Christen rund um die Welt. "Ohne Religionsfreiheit gibt es keine Freiheit", so Kauder. Verfolgung richte sich am stärksten gegen Christen, insbesondere in islamischen Ländern. So habe er etwa vor, mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karzai über die Gewalt gegen Christen in dem Land zu sprechen. Europa müsse als positives Beispiel bei der Religionsfreiheit vorangehen, und damit auch den Bau von Moscheen erlauben. "Schimpft nicht auf die Muslime, die freitags in die Moschee gehen", appellierte Kauder, "sondern sorgt dafür, dass wieder mehr Leute am Sonntag in die Kirche gehen".

Christen sollen sich einmischen

Die christlich-abendländischen Werte seien Grundlage für das Leben in Deutschland und Europa. "Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit", sagte Kauder. Den Christen in Deutschland wünsche er mehr Mut zum Einmischen in gesellschaftliche Themen. Der Glaube gehöre nicht hinter verschlossene Türen: "Gott verlangt schon, dass wir als Christen im öffentlichen Leben erkennbar sind. Er erwartet nicht, dass wir den ganzen Tag getarnt leben und dann am Abend unerkannt in unsere Gemeinde gehen". Ihm persönlich gebe sein Glaube viel Kraft, wie auch das Wissen, dass andere Christen für ihn beten würden. "Gott erwartet Werkzeuge", so Kauders Fazit, "die im Leben auch als solche zu erkennen sind". (pro)

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