Gott auf „YouTube“: Von Wundern und Katastrophen

Comedy-Videos über den Alltag in "Gottes Büro" sind derzeit der neueste Hit auf dem Internet-Portal "YouTube". In den Video-Filmen stellen Laienschauspieler die fiktiven "Mitarbeiter" Gottes dar – die in Büroabteilungen wie "Wunder" oder "Katastrophen" per Mausklick und Telefonanruf die Welt lenken. Dabei ist "God, Inc." nur die Spitze des Eisbergs: Ein Blick in die Welt des größten und bekanntesten Video-Portals des Internets.
Von PRO

Der „Himmel“ als Unternehmen, Gott als Arbeitgeber mit zahlreichen Büroangestellten – so sehen die Macher der Comedy-Filme über „God, Inc.“ aus. Beinahe eine Million Nutzer der Video-Plattform Youtube.com haben sich die erste Episode von „God, Inc.“ bereits angesehen, Hunderttausende die Folgen zwei bis vier.  Dreieinhalb Minuten dauert das erste Video, in dem den Zuschauern der „Himmel“ erklärt werden soll.

Bei „God, Inc.“ werden in Besprechungen der Mitarbeiter Überschwemmungen „geplant“, aus einem Faxgerät strömen nur so die Gebete, die von den Sachbearbeitern kurz überflogen und dann in Archive abgelegt werden. So also läuft das im „Himmel“ – und davon sind Millionen „YouTube“-Nutzer schlicht begeistert.

„Warum macht ihr euch über Gott lustig?“

Wobei die Beiträge von „God, Inc.“ in den Nutzer-Foren durchaus strittig diskutiert werden. Zu jedem der Videos, die auf „YouTube“ zu sehen sind, können alle Besucher der Seite ihren Kommentar abgeben und die Beiträge bewerten. Verständlich also, dass die Kurzvideos über „Gottes Firma“, die allesamt mit Laienschauspielern gedreht wurden, kontrovers diskutiert werden. Dabei sind zwar die meisten Zuschauer, die einen Kommentar zu den Filmen abgegeben haben, „restlos begeistert“ von den Witzen über Gott, doch viele halten von derartigen Beiträgen recht wenig. „Was soll das? Warum macht ihr euch über Gott lustig?“, fragen einige.

Täglich 60.000 neue Video-Clips

Die Plattform „YouTube“ ist ein Paradebeispiel dafür, wie das Internet von Surfern zum Austausch von eigenen Beiträgen und Meinungen genutzt wird. Erst im Februar 2005 gegründet, wurde „YouTube“ im Oktober vergangenen Jahres von Google übernommen, der Kauf machte die drei Gründer der Website zu Multi-Millionären. Deren Idee war durchaus genial: Auf „YouTube“ publizieren Nutzer kostenlos selbst gedrehte Filme, Fernsehausschnitte, Musikvideos oder Mitschnitte und machen ihre Produkte so einem Millionenpublikum bekannt. Täglich werden mittlerweile weit mehr als 60.000 neue Videos online publiziert und von den Besuchern der Seite 100 Millionen Clips angesehen. Natürlich existieren für „YouTube“ einige Regeln, an die sich Nutzer zu halten haben. So dürfen etwa keine volksverhetzenden Filme publiziert werden.

Längst tummeln sich auf der Website jedoch viele weitere glaubenskritische Filme, die „God, Inc.“ bei weitem übertreffen. Auf einem Video rennt etwa ein als Jesus verkleideter Mann durch die Straßen Hollywoods, der Schauspieler trägt Lendenschurz und Dornenkrone, tanzt und singt zu dem Lied „I will survive“ („Ich werde überleben“). Der „Gag“ am Ende des knapp einminütigen Videoclips: „Jesus“ wird von einem Bus überfahren. Zwar werden von Nutzern beanstandete oder als anstößig gemeldete Videos von „YouTube“-Mitarbeitern überprüft und gegebenenfalls gelöscht – doch dieses gehörte wohl nicht dazu.

Christen sind mit dabei

Längst jedoch überlassen nicht alle Christen das Feld „YouTube“ den Nutzern, die sich in Beiträgen über Gott, Jesus Christus oder den Glauben lächerlich machen. Immer mehr „evangelistische“ Video-Clips finden sich neuerdings auf „YouTube“, die von Gemeinden oder Jugendlichen online publiziert werden.

In einem Video werden etwa Ausschnitte aus dem Kreuzigungsfilm „Die Passion Christi“ gezeigt, die mit einem Anbetungslied unterlegt sind. Andere Nutzer filmen Predigten und Vorträge und stellen die Clips auf „YouTube“. Wobei der Blick in die Welt des weltweit größten Online-Video-Portals eines offenbart: Die Kreativität der christlichen Online-Nutzer ist durchaus ausbaufähig – und doch nötiger denn ja. Denn den begeisterten Zuschauern der „God, Inc.“-Comedyserie sollte doch gezeigt werden, wie Gott wirklich ist.

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