Beim Golfturnier auf der „Isle of Man“ hat er wieder ein deutliches Glaubensbekenntnis abgelegt: „Ich bin nur ein Christ, der die Bibel als Gebrauchsanweisung fürs Leben nutzt“, sagte er seinen Zuhörern. „Abschlag für Gott“ heißt der Abend, zu dem der Engländer Graham Laecy Bernhard Langer auf die englische Insel eingeladen hat. Die Zusage Langers war an drei Bedingungen geknüpft: Kein Eintritt, keine Kollekte, und es sollte sichergestellt sein, dass Interessierte nach seinem Vortrag weiter betreut würden. Laecy, ein wohlhabender Mann, schaffte es ein gläubiges Paar für die seelsorgerliche Nacharbeit zu gewinnen und Langer sagte zu.
Die Einladung kam zustande, weil „wir an dasselbe glauben, Bernhard und ich“, äußerte sich Lacey gegenüber der „Welt“. Für Langer ist klar, dass er mit seiner Entscheidung für Gott den richtigen Weg im Leben eingeschlagen hat. Den Abstecher zwischen zwei Turnieren mache er auch nicht „um Gott zu gefallen. Ich möchte anderen helfen, meinen Weg einzuschlagen“. Er versteht sich als einfacher Arbeiter. In dieser Funktion will er die Menschen für Gott gewinnen.
Die Momente der großen Leere
Es ist die „Crème de la Crème“ der englischen Gesellschaft, die Langer an diesem Abend zuhört. Vom „Chief Minister“, dem Premierminister der Insel bis hin zu wichtigen Bankdirektoren. Im Laufe des Abends erzählt er von seinem Leben – mit allen Höhen und Tiefen. Der Maurer-Sohn stammt aus ärmlichen Verhältnissen, wird bereits mit 15 Jahren Golf-Profi und schaffte es auf den Olymp der Golf-Welt.
Zahlreiche Turniersiege und fünf Triumphe im Ryder-Cup: Mit 24 Jahren führt er die europäische Geldrangliste an, mit 28 ist er die Nummer eins der Welt und hat damit eigentlich alles erreicht, wie Langer erzählt: „Eine hübsche Frau, viel Geld, Häuser, Autos.“ Doch eine Frage blieb: „Warum war ich nicht glücklich?“ Jetzt erzählt der Deutsche von den Momenten der Leere in seinem Leben. Eines Tages nimmt ihn sein Profikollege Bobby Campbell mit zur Bibelstunde: „An diesem Abend vertraute ich Gott mein Leben an.“
Seit diesem Tag ist die Bibel für den Sportler zum Mittelpunkt seines Lebens geworden. Und damit ist Langer vor allem ein glücklicher Mensch – so wie er ist. Weil zu seinem Glauben auch die Gewissheit des ewigen Lebens gehört, schließt er seinen Vortrag mit einem himmlischen Angebot: „Wenn auch Sie meinen Weg gehen, gebe ich Ihnen im Himmel kostenlosen Golfunterricht, versprochen.“
Graham Lacey ist begeistert: „Die Leute kannten bisher nur den Sporthelden, nicht aber den Christen Langer. Bernhard hat sie berührt und gefesselt.“Als Langer am nächsten Morgen bei einem kleinen Freizeitturnier ein paar Bahnen spielt, sagt einer der Mitspieler in die Runde: „Ich nehme Bernhards Angebot übrigens an. Wir sehen uns zum Golfen im Himmel wieder.“ Auch Langer freut sich: „Die Saat ist gesetzt. Jetzt müssen andere sie begießen, damit Früchte daraus wachsen.“