"Ein Aus für Radio Paradiso ist nicht akzeptabel. Der Sender ist ein mutiges Projekt, das auf dem härtesten Radiomarkt in Europa wirtschaftlich erfolgreich tätig ist und christliche Werte vermittelt", teilte Göring-Eckardt am Mittwoch mit. Warum über 60 Arbeitsplätze ohne Vorwarnung und ohne Not vernichtet werden sollten, sei unbegreiflich. "Ich hoffe sehr, dass es eine andere Lösung geben kann", sagte die Grünen-Politikern.
Der Medienrat der Medienanstalt Berlin Brandenburg hatte im Mai 2010 entschieden, die Lizenz von "Radio Paradiso" auf den UKW-Hörfunkfrequenzen in Berlin und Brandenburg nicht zu verlängern. Zur Begründung hieß es, der Sender habe den Wortanteil immer weiter reduziert, und darunter habe die Qualität gelitten. Der Geschäftsführer von "Radio Paradiso", Matthias Gülzow, wies diese Behauptung als falsch zurück. Dem Sender war zudem vorgeworfen worden, er habe sein christliches Profil in seinen 14 Jahren Sendezeit immer mehr vernachlässigt. Kauder widersprach dem in einem Interview mit der Berliner Zeitung "Tagesspiegel": "Radio Paradiso" habe den Anteil christlich geprägter Wortanteile nach eigener Aussage im letzten Jahr sogar deutlich vergrößert.
Hauptgesellschafter von "Radio Paradiso" sind die Evangelische Darlehnsgenossenschaft in Kiel und das Berliner Immanuel-Krankenhaus. Die "EKD Media GmbH", die ebenfalls Anteile hält, gehört zu 60 Prozent der EKD und zu 40 Prozent dem "Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik". (pro)