Überall da, wo ein starker innerer Glaube und ein Vertrauen in die eigenen Kräfte vorhanden seien, stelle sich oft ein gewisser positiver Effekt ein, sagt Schurz laut "Welt online". Das müsse nicht der Glaube an Gott sein. "Es genügt der Glaube an die Existenz einer geistig aktivierbaren heilenden Kraft." Den könne es im Schamanismus von Naturreligionen ebenso geben wie in der Esoterik. Schurz spricht in diesem Zusammenhang von Placebo-Effekten. Diese wurden in der Medizin intensiv erforscht, aber bisher noch nicht entschlüsselt. Letztendlich seien sie in allen Gesundungsprozessen wirksam und könnten durch mentale Prozesse aktiviert werden. Auch das Vertrauen des Patienten in den Arzt gehöre laut Schurz dazu.
Es gebe allerdings Bereiche, in denen der Placebo-Effekt auch zu Illusionen führt. Auch sei nur begrenzt mit ihm zu rechnen: "Die Selbstheilungskraft ist sehr unverlässlich und stellt sich nur in gewissen Fällen ein, in anderen weniger", sagt Schurz. Wer auf die Kraft des Glaubens hofft, solle deshalb nicht auf schulmedizinische Behandlung verzichten.
Handauflegungen, wie sie auch Christen praktizieren, können dem Wissenschaftler zufolge ebenso zu Heilungsprozessen führen – wenn der Patient daran glaube, dass es hilft: "Dann stellt sich auch hier gelegentlich ein Placebo-Effekt ein. Es ist die Kraft des Glaubens, die durch Handauflegen, oder durch ein Gespräch, oder auch durch den Glauben an einen gütigen, beschützenden Gott etwas bewirkt." Es gebe verschiedene Theorien darüber, welche Prozesse dabei wirksam werden. Erforscht seien sie jedoch kaum. Ob auch die übersinnliche Macht eines Gottes dahinterstehen könnte, wird in dem Beitrag von "Welt online" nicht gesagt. (pro)