Glaube braucht festen Platz im Privatfernsehen

Für seine herausragende Leistung ist der Autor des Films "Der Verrat", Andreas Kuno Richter, mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet worden. Die Dokumentation war von der Produktionsfirma "Eikon Nord" für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hergestellt und im Oktober 2010 auf RTL ausgestrahlt worden.

Von PRO

Richter erhielt den Preis aus den Händen des Bayerischen
Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Der EKD-Medienbeauftragte Markus
Bräuer würdigt den Film: "Die Auszeichnung eines RTL-Films mit dem
Bayerischen Fernsehpreis ist außergewöhnlich. Ich hoffe, dass der Preis
den Privatsendern auch für die Zukunft zeigt, dass die Themen des
christlichen Glaubens auch einen festen Platz in ihrem Programm haben
sollten und auf eine breite Zuschauerresonanz stoßen", heißt es in der
EKD-Pressemitteilung. Der Film sei emotional anrührend und qualitativ
hochwertig, so Bräuer.
"Der Verrat" handelt von Kindern und Jugendlichen, die von der Stasi als Spitzel missbraucht worden sind. Über zwanzig Jahre nach dem Mauerfall brechen die ehemaligen Inoffiziellen Mitarbeiter nun ihr Schweigen und setzen sich mit ihrer Vergangenheit auseinander. Der 47-minütige Film mahne durch ihre Hauptprotagonisten zur Zivilcourage, erklärt Bräuer.



Als Spitzel war die heute 44-jährige Nina eines von mindestens weiteren Kindern und Jugendlichen, die von der DDR-Staatssicherheit unter Druck gesetzt wurde. "haben mir drei Jahre meiner Jugend gestohlen", sagt sie in der Rückschau. Nachdem Ninas Freundin China plötzlich ins Gefängnis kommt, lebt Nina 20 Jahre mit der Überzeugung, sie hätte Verrat an ihrer Freundin begangen. In dem Film hat der Autor Richter die ehemaligen Freundinnen wieder zusammen geführt.



Als Christ mit Schuld umgehen


Der Autor bringe Täter und Opfer zusammen, um einen Weg des Verstehens und der Versöhnung zu eröffnen, so Bräuer. Aus seiner Sicht zeige diese Dokumentation kirchliches Leben in der DDR und "wie sehr die Kirche im Fokus des Geheimdienstes stand. Aber sie vermittelt auch, wie aus dem christlichen Glauben heraus mit eigener und fremder Schuld umgegangen werden kann", so Bräuer weiter.

Zurzeit dreht Andreas Kuno Richter einen neuen Film für die EKD über die Verhaftung einer evangelischen Jugendgruppe in der DDR kurz nach dem Mauerbau. Der Film wird im September 2011 auf RTL laufen. (pro)

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