Gläubiger australischer Rugby-Star Folau vom Nationalteam ausgeschlossen

Der australische Rugby-Star Israel Folau ist vom nationalen Rugby-Verband RA ausgeschlossen worden. Grund dafür war ein Posting bei Instagram im letzen Jahr, wo der 30-jährige gläubige Spieler schrieb, Homosexuelle kämen seiner Meinung nach in die Hölle.
Von Jörn Schumacher
Der australische Rugby-Spieler Israel Folau steht öffentlich zu seinem christlichen Glauben. Im vergangenen Jahr schrieb er, dass er Homosexualität für eine Sünde hält. Nun darf er nicht mehr im Nationalteam des Landes spielen.

Israel Folau ist einer der größten Rugby-Stars in Australien. Dreimal wurde er bereits zum besten Spieler der Rugby-Union gewählt, so oft wie kein anderer zuvor. Bei Instagram postet der Sportler regelmäßig christliche Botschaften und Bibelverse. In seiner Selbstbeschreibung heißt es dort nur: „Living for Jesus Christ. #TeamJesus“. Im April 2018 hatte ihn ein Leser gefragt, was seiner Meinung Gott mit Homosexuellen mache. Der Sportler hatte geantwortet: „Sie kommen in die Hölle … Es sei denn, sie bekennen ihre Sünden und wenden sich Gott zu.“ Folau ist bekannt dafür, gläubig zu sein. Er liest täglich in der Bibel, sagt er, denn sie gebe ihm eine Orientierung und Antworten auf seine Fragen. Der Sohn tongoanischer Eltern war früher Mormone, nun ist er Mitglied der Pfingstgemeinde „Assemblies of God“.

Nach dem Posting entbrannte eine heftige Diskussion in der Öffentlichkeit. Die neuseeländischen Rugby-Spieler Brad Weber und TJ Perenara verurteilten den Kommentar und wiesen darauf hin, dass solche Äußerungen schwere psychische Belastungen unter Homosexuellen hervorrufen und manche sogar in den Selbstmord treiben könnten. Auf der Plattform „PlayersVoice“ verwies Folau unter der Überschrift „Ich bin auch ein Sünder“ auf die Bibelstelle in 1. Korinther 6,9, wo Homosexualität ebenso wie andere Sünden verurteilt werde. Was die Sünde angehe, so seien alle Menschen gleich.

Der nationale Rugby-Verband wollte Folau damals nicht bestrafen, da dieser dem Sport nicht habe schaden wollen. Aber die Diskussion ging weiter. Nun entschied der Verband RA, dass Folaus Vertrag wegen eines besonders schweren Bruchs der Verhaltensregeln gekündigt werde. Eigentlich wäre der Vertrag bis 2022 gültig gewesen. Damit wird der sonst so wichtige Spieler des Nationalteams voraussichtlich nicht bei der Weltmeisterschaft in vier Monaten in Japan für Australien auflaufen. Folau waren 72 Stunden Zeit zur Anfechtung des Urteils geblieben. Er ließ die Frist verstreichen.

„Wir Australier genießen Meinungsfreiheit“

In einer Erklärung teilte der 30-Jährige am Freitag mit, er sei „sehr traurig“ über die Entscheidung. Das berichtet das Internetportal „Sport 1“. Er wolle noch weiter viel Rugby spielen und nun alle Möglichkeiten ausloten, die sich ihm bieten. „Ich muss tun, was für meine Familie, meine Teamkollegen und meine Fans am besten ist.“

Folau stand zu seiner geäußerten Ansicht und zu seinem christlichen Glauben. „Wir Australier werden mit gleichen Rechten geboren, einschließlich dem Recht auf freie Religionsausübung und der Meinungsäußerung“, sagte er und fügte hinzu: „Der christliche Glaube ist seit jeher ein Teil meines Lebens, und ich glaube, es ist meine Verpflichtung als Christ, Gottes Wort mitzuteilen. Dass ich meinen Glauben hochhalte, sollte mich nicht davon abhalten, für meinen Verein oder mein Land zu arbeiten und zu spielen.“

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichte Folau am Freitag den Bibelvers aus Römer 8,28: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Denjenigen, die nach seiner Bestimmung berufen sind.“

In einem Video auf der Facebook-Seite der Gemeinde „The Truth of Jesus Christ“ in Sydney sagt Folau in der tongaischen Sprache: „Ich könnte jederzeit zurückrudern, wieder spielen und alles zurückbekommen. So arbeitet der Teufel: Er bietet dir Dinge an, die gut aussehen und dich sicher fühlen lassen. So als würden alle Sorgen weichen, wenn man diesen Weg einschlagen würde.“ Er fügte hinzu: „Aber wenn wir zu Christus kommen, geht es nicht mehr länger um unseren Willen. Der Wille Gottes muss immer an erster Stelle stehen.“

Von: Jörn Schumacher

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