Gläubige haben ausgeprägteren Kinderwunsch

Religiosität befördert den Wunsch nach Kindern. Das zeigt eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung.
Von Norbert Schäfer

Zwischen dem religiösen Glauben und dem Wunsch, Kinder zu bekommen, gibt es einen engen Zusammenhang. Das zeigt eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). „Unsere Studie zeigt, dass bereits bei einem monatlichen Besuch religiöser Veranstaltungen deutliche Unterschiede bei den Kinderwünschen erkennbar sind“, erklärte Christoph Bein, einer der Autoren der Studie. Demnach gaben religiöse Mädchen und Jungen im Alter von 15 Jahren an, im Schnitt 2,1 Kinder bekommen zu wollen. Bei Gleichaltrigen ohne religiösen Bezug war der Wunsch nach Kindern deutlich geringer. Nicht-religiöse Mädchen und Jungen wünschten sich 1,7 Kinder.

Die Untersuchung zeigt, dass auch in einer stark säkularisierten Gesellschaft wie in Deutschland deutliche Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Religiosität und dem Wunsch nach Kindern bestehen. In den meisten Religionen werde die Fortpflanzung als zentraler Teil des Lebens stark betont, heißt es in einer Pressemitteilung des BiB. Zudem hätten religiöse Menschen tendenziell eine höhere Heiratsneigung, die dann wiederum einen wichtigen Faktor für ihre höhere Fortpflanzungsfähigkeit darstelle.

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Ab einem Alter von etwa 30 Jahren nehme die angestrebte Kinderzahl bei allen leicht ab. Bei religiösen Menschen erfolge diese Abnahme aber ausgehend von einem höheren Niveau. Der Kinderwunsch in frühen Lebensjahren gilt als wichtiger Indikator für das Fortpflanzungsverhalten im späteren Erwachsenenleben.

Für die Studie untersuchten die Wirtschaftler Daten von 12.000 Männern und Frauen im Alter zwischen 15 und 46 Jahren. Das Datenmaterial umfasst die Jahre ab 2008 und entstammt der multidisziplinären Längsschnittstudie zur Erforschung der partnerschaftlichen und familialen Lebensformen in Deutschland „pairfam“. Dabei wurden Personen als religiös eingestuft, wenn sie regelmäßig, also mindestens einmal pro Monat in eine Kirche, Moschee oder Synagoge gehen oder religiöse Veranstaltungen besuchen – unabhängig davon, ob und welcher Religion sie angehören. Der weit überwiegende Teil der betrachteten Personen waren evangelische und katholische Christen.

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