Noch zu Jahresbeginn hatten Medien in Deutschland unter Berufung auf türkische Regierungskreise und der türkischen Tageszeitung Hürriyet berichtet, der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu habe bei einem Treffen mit Religionsvertretern in Istanbul bekanntgegeben, dass auf dem Stadtgebiet von Istanbul eine Kirche der aramäisch-assyrischen Christen gebaut werden dürfe. Auch pro hatte die Medien-Berichterstattung dahingehend aufgegriffen. Ein Hintergrundbericht der Politikwissenschaftlerin Susanne Güsten, am Mittwoch veröffentlicht vom Domradio, zeichnet ein differenzierteres Bild der Botschaft, als bislang bekannt war. Demnach dürfte es „kein Zufall sein, dass sie in den ersten Tagen dieses Jahres verbreitet wurde, in dem die Welt der Massaker an den anatolischen Christen im Jahr 1915 gedenken wird“.