Getötete IS-Geisel war Christin

Die vom Islamischen Staat entführte Amerikanerin Kayla Mueller ist tot. Sie war gläubige Christin und hat sich vor ihrer Verschleppung für Palästinenser im Westjordanland eingesetzt. Einige Medien bezeichnen sie als anti-israelische Aktivistin.
Von PRO
Die in Syrien getötete Kayla Mueller hat sich auch für Palästinenser im Westjordanland eingesetzt
Aus ihrem letzten Brief aus der Gefangenschaft an ihre Familie geht hervor, dass Mueller bis zuletzt an ihrem Glauben an Gott festgehalten hat. „Ich erinnere mich, wie meine Mutter mir immer wieder gesagt hat, am Ende ist Gott der einzige, den du wirklich bei dir hast. Ich bin an einen Ort der Erfahrung gekommen, an dem ich mich im wahrsten Sinn des Wortes unserem Schöpfer hingegeben habe.“ Ihre Familie bat sie in dem Brief: „Bitte seid geduldig, gebt euren Schmerz an Gott weiter. Habt keine Angst um mich, betet weiter für mich, wie auch ich es tun werde. So Gott will werden wir uns bald wiedersehen.“ Ihr Glaube an Gott war nach eigenem Bekunden der Beweggrund, sich unter anderem auch für syrische Flüchtlinge einzusetzen. In einem Brief aus dem Jahr 2011 schrieb sie laut dem Nachrichtensender Fox News an ihren Vater: „Ich werde Gott immer suchen. Manche finden Gott in der Kirche. Manche finden ihn in der Natur. Manche finden Gott in der Liebe. Ich finde Gott im Leid. Ich weiß seit einer Weile, was meine Lebensaufgabe ist: Meine Hände als Werkzeuge zu gebrauchen, um Leid zu lindern.“ Mueller wurde von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) im August 2013 in Syrien gefangen genommen. Der IS teilte am vergangenen Freitag mit, die 26-Jährige sei durch das jordanische Bombardement einer Munitionsfabrik getötet worden. Jordanien weist diese Behauptung zurück. Die Amerikaner haben inzwischen offiziell den Tod Muellers bestätigt, ohne jedoch Angaben zu den Umständen zu machen.

Palästinensische Propaganda: „Kayla marschierte mit uns“

Am Mittwochabend veröffentlichte die pro-palästinensische Propaganda-Webseite Electronic Intifada, dass Mueller im Sommer 2010, vor ihrem Einsatz in Syrien, „Friedensaktivistin“ in den von Israel besetzten Gebieten war. Der Aktivist Abdulla Abu Rahma sagte laut der pro-palästinensischen Organisation International Solidarity Movement (ISM): „Kayla marschierte mit uns und stellte sich an unserer Seite der Armee entgegen, die unser Land besetzt.“ Abu Rahma organisiert wöchentliche Demonstrationen gegen die israelische „Mauer“ im Dorf Bil‘in rund zwölf Kilometer westlich von Ramallah. Wegen gewaltvoller Zusammenstöße zwischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften gibt es bei diesen Protesten immer wieder Verletzte und sogar Tote. Mueller habe sich am „gewaltlosen Widerstand“ der Palästinenser in Scheich Jerach im Ostteil Jerusalems und an anderen Orten beteiligt.

„Menschliches Schutzschild für Terroristen“

In einem Kommentar des israelischen Nachrichtenportals Arutz Scheva wird Mueller als „menschliches Schutzschild für Terroristen“ bezeichnet. Die Aktivistin habe beispielsweise vor halb zerstörten palästinensischen Häusern geschlafen, um deren vollständigen Abriss durch israelische Sicherheitskräfte zu verhindern. Die Demonstrantin Rachel Corrie sei auf diese Weise getötet und für Palästinenser und westliche Medien zur „Märtyrerin“ geworden. Mueller habe zwar als selbstlose Freiwillige arabischen Flüchtlingen geholfen, habe aber auch mit palästinensischen Gruppen gegen Israel zusammengearbeitet und sei dadurch ein „Werkzeug“ für den weltweiten Dschihad gewesen. In dem Artikel werden zahlreiche Beispiele für „zivilen Ungehorsam“ gegenüber israelischen Sicherheitskräften und Randale bei Protesten genannt. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/weltweit/detailansicht/aktuell/vom-is-getoeteter-journalist-war-christ-90934/
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