Mehr als 1.500 Minen bei Taufstelle Jesu entfernt

Die Organisation Halo Trust befreit derzeit das Gebiet bei der Taufstelle Jesu von Minen. Nach anfänglichen Problemen ist das Projekt nun in vollem Gange.
Von PRO
Die Entminungsarbeiten an der Taufstelle

Die Entschärfung von Minen im Gebiet um Kasr al-Jahud, die Taufstelle Jesu, schreitet voran. Seit Frühling dieses Jahres haben Spezialisten 1.500 Sprengfallen bei drei von sieben Kirchen unschädlich gemacht. Die Arbeiten sollen bis Dezember 2019 abgeschlossen sein.

Israel hatte die Minen in den Jahren nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 um die Kirchen gelegt. Damit wollte die Armee verhindern, dass sich jordanische Soldaten in den Gebäuden verschanzen.

Seit dem Friedensvertrag zwischen Israel und Jordanien im Jahr 1994 hat sich die Lage aber geändert. Im Jahr 2016 verkündete die britische Organisation Halo Trust, das Gebiet von Minen zu befreien. Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits Ende 2016 beginnen. Wegen finanzieller Engpässe verzögerten sich jedoch die Arbeiten. Inzwischen kamen etwa 2,6 Millionen US-Dollar aus Spenden zusammen. Die israelische Regierung beteiligt sich an dem Projekt mit 2 Millionen US-Dollar.

Verschiedene biblische Traditionen zu Kasr al-Jahud

Kasr al-Jahud bedeutet wörtlich so viel wie „die jüdische Festung“. Der Name ist abgeleitet vom nahegelegenen Kloster Johannes des Täufers, das optisch einer Festung ähnelt. Kasr al-Jahud liegt am westlichen Jordanufer und gehört zu den palästinensischen Autonomiegebieten. Das gegenüberliegende Ostufer ist Teil des heutigen Jordaniens. Ob die Taufstelle Jesu am West- oder Ostufer des Jordan liegt, darüber gibt es widerstreitende Traditionen. 2015 erklärte die UNESCO die Stelle am Ostufer zum Weltkulturerbe.

Kasr al-Jahud steht dagegen für die Tradition, die die Taufe Jesu am Westufer des Jordan verortet. Dort liegt heute eine berühmte Pilgerstätte. Unter anderem der damalige Papst Johannes Paul II. besuchte diese im Jahr 2000 per Hubschrauber. Neben der Taufe Jesu sind noch andere biblische Traditionen mit dem Ort verbunden. So gilt er als die Stelle, wie in Josua 3 überliefert, an dem die Israeliten den Jordan überquerten. Nach einer anderen Tradition sei der Prophet Elija hier in den Himmel aufgefahren.

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