US-Justizminister verteidigt Trennung von Familien mit der Bibel

Der US-Justizminister Jeff Sessions hat die umstrittene Einwanderungspolitik seines Landes verteidigt: mit einem Zitat von Apostel Paulus aus der Bibel. Im Zuge ihrer „Null-Toleranz-Politik“ werden illegale Einwanderer aus Mexiko inhaftiert – und damit von ihren Kindern getrennt.
Von PRO
Jeff Sessions ist seit Februar 2017 Justizminister der Vereinigten Staaten in der Regierung von Donald Trump

An der Grenze zwischen Mexico und den USA werden Familien auseinander gerissen, wenn sie illegal in die Vereinigten Staten einreisen: Erwachsene werden inhaftiert, ihre Kinder von den Eltern getrennt. Die Art der Umsetzung von Donald Trumps Einwanderungspolitik steht in der Kritik. Doch US-Justizminister Jeff Sessions verteidigte sie mit einem Bibelzitat.

Er bezieht er sich auf eine Aussage des Apostels Paulus im Brief an die Römer, Kapitel 13. Demnach müssten die Gesetze der Regierung befolgt werden, weil die Regierung zu Gottes Zwecken eingesetzt sei. Bei einer Pressekonferenz fragte ein Journalist daraufhin, wo die Bibel davon spreche, dass es moralisch sei, Eltern von ihren Kindern zu trennen. Regierungssprecherin Sarah Huckabee Sanders konnte die Aussage Sessions’ nicht direkt bestätigen. Sie vertrat aber die Meinung, dass es biblisch ist, das Gesetz anzuwenden. Auf die Frage eines Reporters, ob sie keine Empathie für das habe, was die Menschen auf sich genommen haben, gab sie keine Antwort.

Im Mai hat die US-Administration mit einer „Null Toleranz“-Strategie die Einwanderungspolitik verschärft. Von der UNO hagelte es dafür Kritik, weil sie darin einen Verstoß gegen die Menschenrechte sieht. Das aktuelle US-Gesetz verbiete die Trennung von Minderjährigen und ihren Eltern nicht, deshalb setze seine Regierung eben dieses um, äußert Trump dazu.

Aber auch von einigen Republikanern wird diese Regelung kritisiert. Der Sprecher des Repräsentantenhauses und einflussreichste Republikaner im Kongress, Paul Ryan, ist unzufrieden damit. Er sei gegen die Trennung von Eltern und deren Kindern. Dem stimmen auch weitere Republikaner im Repräsentantenhaus zu. Sie wollen ein Verbot dafür vorbereiten und es kommende Woche vorstellen.

Von: Niklas Fischer

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