Islamische Schule lässt Mädchen nur hinten in Schulbus einsteigen

Eine islamische Schule in Schweden lässt Mädchen nur zur Hintertür in den Schulbus einsteigen. Diesen Fall dokumentierte eine Fernsehsendung des Landes. Der Regierungschef Stefan Löfven kritisiert das scharf.
Von PRO
Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven

Schwedens Regierungschef Stefan Löfven ist empört über den Inhalt einer Dokumentation des Senders TV4. Dieser zeigt, wie Mädchen einer islamischen Schule die Hintertür des Schulbusses nutzen müssen. Löfven sagte laut der Abendzeitung Expressen: „Das ist abscheulich. Das gehört nicht nach Schweden.“ Ob Frau oder Mann, Junge oder Mädchen – in Schweden stiegen alle gemeinsam in den Bus ein.

Die Sendung „Kalla Fakta“ berichtet, dass Schülerinnen der privaten islamischen Schule Al-Azharskolan im Stockholmer Stadtbezirk Hässelby-Vällingby hinten in den Schulbus einsteigen müssen. Die Jungen betreten den Bus durch die Vordertür. In einem Video, das vor der Ausstrahlung am Dienstagabend veröffentlicht wurde, sind solche Szenen zu sehen.

Schule weist Kritik zurück

Auch Schwedens Bildungsminister Gustav Fridolin reagiert auf den Fall. „Das ist völlig inakzeptabel“, sagte er laut Expressen. In allen Schulen des Landes gelte die Gleichstellung der Geschlechter. Er behält sich vor, die Regeln für konfessionelle Schulen zu verstärken.

Der stellvertretende Direktor der Schule, Roger Lindquist, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, sie wisse nichts von der Trennung der Kinder. Das berichtet die Zeitung Die Welt. Bereits 2016 stand die Schule unter Kritik, weil Jungen und Mädchen getrennt Sportunterricht machen mussten, schreibt Expressen. Auf eine Anfrage von pro reagierte die schwedische Schule bislang nicht. (pro)

Von: mab

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