Das ägyptische Nachrichtenportal youm7 meldet unter Berufung auf den Bruder des Journalisten, Abdel-Samad sei am Sonntag in der Nähe des Al-Azhar-Parks in Kairo verschwunden. Vorher soll Hamed Abdel-Samad am Telefon berichtet haben, er fühle sich verfolgt. Der Autor hatte in Büchern und Artikeln mehrfach die Ideologie des politischen Islams kritisiert. Daraufhin hatte er Morddrohungen erhalten (pro berichtete). Weil Abdel-Samad unterwegs zu einem besonderen Treffen war, sei er nicht von Leibwächter begleitet worden.
Ägyptische Sicherheitskreise haben die Entführung des Journalisten mittlerweile bestätigt. Die Polizei ermittle gegen Unbekannt, meldet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Ein Beamter sagte, es sei nicht auszuschließen, dass radikale Extremisten für das Verschwinden des Publizisten verantwortlich seien.
Das erste deutschsprachige Medium, das die Nachricht verbreitete, war das Journalisten-Portal ruhrbarone.de. Dort wurde eine Übersetzung des Artikels von youm7 veröffentlicht. Die Seite verlinkt auch auf eine Online-Petition, nach der sich der scheidende Außenminister Guido Westerwelle für die Freilassung Abdel-Samads einsetzen soll. Bis zum frühen Montagabend wurden fast 7.000 Unterschriften gesammelt.