Motivationstrainer: Auch Christen dürfen um ihren Marktwert kämpfen

Beim FC Bayern München sind die Vertragsverhandlungen mit David Alaba ein Dauerthema. Der bekennende Christ hat sich bisher mit der Vereinsspitze noch nicht auf einen neuen Vertrag geeinigt. Obwohl er Million fordert, nimmt ihn der Motivationstrainer und Coach David Kadel in Schutz.
Von PRO
Passt das zusammen: horrende Gehälter und der christliche Glaube? Darüber debattieren nicht nur Christen in der Fußballszene.

Die Debatte um David Alaba und seine Vertragsverlängerung beim FC Bayern München dauert an. Der bekennende Christ geht offen mit seinem Glauben um. Dies zeigt er auch auf seinen T-Shirts. Trotzdem wird ihm vorgeworfen, dass er und sein Berater Pini Zahavi gierig seien. Laut Fußball-Magazin Kicker soll es bei dem neuen Vertrag um eine Jahresgage von 25 Millionen Euro gehen.

Der Motivationstrainer David Kadel verteidigte den Bayern-Profi. Auch Christen dürften um ihren Marktwert kämpfen, betonte er. Der Coach und Buchautor sieht in Alabas Verhalten keinen Widerspruch zum Glauben. Es sei zu einfach zu sagen, ein Christ müsse demütig sein und dürfe nicht zu viel verdienen.

Aktuell wird das Gehalt des Abwehrspielers bei rund 15 Millionen Euro taxiert. Für Kadel liegt das Problem in der öffentlichen Debatte. Harte Gehaltsverhandlungen und deren Zwischenschritte gehörten nicht in die Öffentlichkeit. Andererseits könne er nachvollziehen, warum Menschen Anstoß an solchen „unmoralischen“ Summen nähmen.

„Das gesamte System in Frage stellen“

Aus seiner Sicht müsste man das ganze System Fußball grundsätzlich in Frage stellen, statt einzelne Spieler an den Pranger zu stellen. Kadel beschreibt Alaba als bescheidenen und demütigen Menschen, der viel für wohltätige Zwecke spendet: „Das sehen die Leute oft nicht“, zitiert ihn das Online-Portal web.de. Bilder mit teuren Uhren oder mit vergoldeten Steaks gebe es von ihm nicht.

Wenn Fußballer wie Franck Ribery ein Bild mit einem vergoldeten Schnitzel veröffentlichten, halte er dies nicht für besonders klug, sagte Kadel. Solche Aktionen hätten aber nichts mit dem Glauben eines Spielers zu tun. Die gläubigen Fußballspieler, die er kennengelernt habe, hätten etwas zu sagen, würden demütig auftreten und könnten sich zurücknehmen. Sie könnten aber auch wie David Alaba ihre wirtschaftlichen Interessen vertreten.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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