„Scharfer Denker“: Geistliche gratulieren Wolfgang Huber

Geistliche Würdenträger ehrten den Altbischof Wolfgang Huber zu seinem 75. Geburtstag am Samstag. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hat die „vielen treffenden Beiträge zu den großen Fragen unserer heutigen Zeit“ des Theologen hervorgehoben.
Von PRO
Wolfgang Huber feiert am Samstag seinen 75.Geburtstag

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat seinem Amtsvorgänger der Jahre 2003 bis 2009, dem früheren Berliner Bischof Wolfgang Huber, zu dessen 75. Geburtstag gratuliert. Bedford-Strohm würdigte Huber als herausragenden Theologen und wichtigen Wegbegleiter.

„Huber ist nicht nur wegen seines langjährigen Wirkens als Bischof und Ratsvorsitzender ein Segen für unsere Kirche, sondern auch wegen seiner vielen treffenden Beiträge zu den großen Fragen unserer heutigen Zeit“, sagte Bedford-Strohm. In einzigartiger Weise verbinde Huber wache Zeitgenossenschaft und gründlich reflektierte Perspektiven ethischer Orientierung.

Für Hubers Zeit als Ratsvorsitzender seien dessen kirchenreformerischen Anstrengungen „Kirche der Freiheit“ und seine sozialethische Positionierung der Kirche prägend gewesen. Die EKD hebt in einer Pressemitteilung zudem Hubers ökumenische Klärungen und Bemühungen um Stärkung von Theologie und Mission hervor.

„Geschenk für Kirche und Gesellschaft“

Der Berliner Bischof Markus Dröge würdigte den Altbischof Huber in einem persönlichen Brief als scharfen Denker und als „Christenmensch, der die Freiheit aus dem Glauben immer als Auftrag zum Diskurs und zur aktiven Wahrnehmung der Verantwortung für das Gemeinwohl versteht“. Der nun 75-Jährige verfolge und reflektiere die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse, beziehe Stellung und gebe seine Erfahrungen, Einsichten und Ideen als Lehrender in Wort und Schrift weiter, hieß es weiter. „Das ist ein Geschenk für die Kirche und für die Gesellschaft.“

In der gegenwärtigen Zeit, die von vielen wegen vielfältiger Veränderungen als beunruhigend wahrgenommen wird, sei es umso wichtiger, dass Protestanten die frohe Botschaft verkündigen und mit nüchterner Stimme in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit Position beziehen. Dröge dankte Huber im Namen der Kirche, dass dieser darin vielen Menschen ein Vorbild geworden sei.

Neue Gastprofessur mit renommierten Wissenschaftlern

Huber wurde 1942 in Straßburg geboren. Von 1994 bis 2009 war er Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und nach 2003 als Nachfolger von Manfred Kock zugleich Vorsitzender des Rates der EKD. Nach seiner ersten Pfarrtätigkeit 1966 bis 1968 in Württemberg habilitierte sich Huber 1972 in Heidelberg in Systematischer Theologie.

Von 1968 bis 1980 war er Mitarbeiter und stellvertretender Leiter der Forschungsstätte der Evangelischen Studien-gemeinschaft (FEST) in Heidelberg. Von 1980 bis 1984 hatte er eine Professur für Sozialethik an der Universität Marburg inne; anschließend war er Professor für Systematische Theologie in Heidelberg, bevor er 1993 zum Bischof gewählt wurde.

Zu Ehren des ehemaligen Ratsvorsitzenden richtet die Universität Heidelberg eine „Wolfgang Huber Lecture Gastprofessur“ ein. Durch sie sollen künftig renommierte Wissenschaftler aus dem Ausland nach Heidelberg eingeladen werden. (pro)

Von: mab

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