„Lebendige Gemeinde“: Sind kein Sammelbecken für „Querdenker“

Die theologisch konservative „ChristusBewegung Lebendige Gemeinde“ distanziert sich von Verschwörungstheorien zu Corona. In einer Pressemitteilung widersprechen sie Aussagen in den Medien, die „den Pietismus und Evangelikalismus in absurder Weise als Nährboden und Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker, ‚Querdenker‘ und Corona-Leugner diffamieren“.
Von PRO
Querdenken-Demonstrationen sind aus Sicht der Württemberger Pietisten kein Ort für christlich motivierten Protest

Demokratiefeindliche Gruppierungen haben in der ChristusBewegung Lebendige Gemeinde keinen Raum. Dazu hat sich der Vorstand der evangelikalen Bewegung in Württemberg in einer Pressemitteilung bekannt. Die Bewegung nehme wahr, dass auch im Raum des Pietismus Verschwörungstheorien kursierten und verbreitet würden, distanziere sich aber entschieden von derartigen Thesen.

„Wir widersprechen Medienberichten und -kommentaren, die den Pietismus und Evangelikalismus in absurder Weise als Nährboden und Sammelbecken für Verschwörungstheoretiker, ‚Querdenker‘ und Corona-Leugner diffamieren“, heißt es in der Pressemitteilung. Die „Lebendige Gemeinde“ sei dankbar für „die verantwortungsvolle und vernünftige Führung und Gesetzgebung der politisch Verantwortlichen in Bund, Land, Kommunen und Gesundheitsämtern“.

Einschränkung wichtiger Grundrechte war notwendig

Außerdem ruft die Bewegung zu Besonnenheit, Mäßigung und Fürbitte auf. Die zunehmend hitzig geführten Debatten forderten alle Gemeinden und Gemeinschaften heraus. Viele von ihnen hätten mit großem Einsatz Möglichkeit geschaffen, digitale und analoge Angebote für ihre Besucher zu schaffen. Die Einschränkung wichtiger Grund- und Freiheitsrechte sei notwendig gewesen, um andere Grundrechte, wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit, zu gewährleisten.

Die Bewegung erhebe nicht den Anspruch, „es besser zu wissen als die Experten in Wissenschaft und Forschung sowie die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung“. Die Pandemie fordere alle heraus und koste Kraft. Gerade in einer Zeit von Verzweiflung und Ungeduld sei es wichtig, nach Gott zu suchen und auf sein Reden zu hören. Die Unterzeichner beklagen die aktuelle Verrohung und den Missbrauch der Sprache. Die Bewegung distanziere sich entschieden von allen Versuchen, „dieses Gesetz als ‚Ermächtigungsgesetz‘ zu diffamieren und damit das Handeln der Bundesregierung und des Bundestages in eine Nähe der nationalsozialistischen Machtergreifung von 1933 zu stellen“.

Kein Ort für christlich motivierten Protest

Darüber hinaus distanzieren sich die Unterzeichner von den von den radikalen Gruppen der Demonstrationen, die geltende Rechtslage missachteten und Polizei und Ordnungskräfte tätlich attackierten. Das extremistische Umfeld der jüngsten Corona-Demonstrationen in Berlin und Leipzig sei kein Ort für christlich motivierten Protest. Die Bewegung halte sich an die Aufforderung des Propheten Jeremia, der „Stadt Bestes zu suchen“.

Ihr Vorsitzender ist Friedemann Kuttler, sein Stellvertreter Steffen Kern. Die Bewegung versteht sich als ein Netzwerk innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sie vertritt Werke, Verbände, Gemeinden und Bewegungen des landeskirchlichen Pietismus.

Von: Johannes Blöcher-Weil

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