Gemeinde feiert Ostergottesdienst im Autokino

In der Coronakrise müssen Gottesdienste ausfallen. Eine kreative Lösung für den Ostersonntag hat die evangelische Stadtkirchengemeinde in Marl gefunden: Die Gemeinde in Nordrhein-Westfalen feierten den Gottesdienst kurzerhand im Autokino.
Von Nicolai Franz
Der Ostergottesdienst im Autokino: Die evangelische Stadtkirchengemeinde Marl fand einen Weg, sich Ostern trotzdem treffen zu können

Im Autokino treffen sich Menschen normalerweise zum Filmeschauen unter freiem Himmel, vor allem bei Pärchen ist das beliebt. Einer der Vorteile dabei: Niemand kommt sich zu nahe, weil zwischen den Besuchern mindestens zwei Autotüren im Weg sind.

Die evangelische Stadtkirchengemeinde in Marl im Ruhrgebiet kam nun auf die Idee, dieses natürlich vorhandene „social distancing“ für den Gottesdienst zu nutzen. So kamen am Ostersonntag 133 Autos auf die Wiese des Autokinos zum Gottesdienst angerollt, deren Insassen auf diese Weise ein besonderes geistliches Event erlebten.

Der 37 Minuten kurze Gottesdienst war zuvor in der Pauluskirche aufgezeichnet worden, wie die „Marler Zeitung“ berichtete. Daniela Kirschkowski, die zusammen mit ihrer Pfarrkollegin Sabine Bärenfänger eine Acht-Minuten-Predigt gehalten hatte, berichtete: „Diese acht Minuten lang gemeinsam direkt in die Kamera zu sprechen, war gar nicht so leicht. Da merkt man erst einmal, was Schauspieler leisten“. Der Gottesdienst ist auf YouTube zu sehen.

Die Auto-Gemeinde verfolgte das Bild über die große Leinwand, den Ton übertrugen die Techniker per FM-Frequenz in die Autoradios. Mitmachen konnten die Gläubigen auch: Beim gemeinsamen Singen und Beten. Dafür durften sie auch die Scheiben herunterkurbeln. Wenn auch nur fünf Zentimeter.

Einen ähnlichen Autokino-Gottesdienst gab es an Karfreitag in Düsseldorf. Dort predigten der kommissarische Stadtdechant Frank Heidkamp und Superintendent Heinrich Fucks vor etwa 1.000 Menschen in 500 Autos. Im Gegensatz zum Gottesdienst in Marl war die Veranstaltung live. Auch in Dierdorf, Neuwied und Hildesheim hatte es „Drive-In-Gottesdienste“ gegeben.

Von: Nicolai Franz

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