Baptisten in Deutschland erinnern an Martin Luther King

Mit zahlreichen Veranstaltungen erinnern die Gemeinden des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) an den Todestag des berühmten Baptistenpastors und Bürgerrechtlers Martin Luther King jr., der am 4. April vor 50 Jahren ermordet wurde. Auch ein besonderer Radiogottesdienst ist geplant.
Von Jörn Schumacher
Der Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King jr.

„Kings Erbe ist auch für uns Baptisten in Deutschland heute noch von ungebrochener Aktualität“, würdigt BEFG-Präsident Michael Noss, das Leben und Wirken des amerikanischen Bürgerrechtlers. Noss, der selbst baptistischer Theologe ist, sagt in einer Erklärung: „Gerade im Hinblick auf die in den letzten Jahren erheblich angestiegenen rassistisch motivierten Gewalttaten in Deutschland ist es wichtig, dass wir uns nicht nur an King erinnern, sondern das, was er gelebt und wofür er gekämpft hat, zu unserem eigenen Anliegen machen.“ Kings oberstes Anliegen sei der Einsatz für Freiheit, Gerechtigkeit und Versöhnung gewesen. Umso dankbarer sei er, „dass dies in vielen Gemeinden unseres Bundes und darüber hinaus ganz selbstverständlich gelebt wird“, so Noss weiter. Dies sei der Auftrag, den Jesus Christus den Menschen gegeben habe.

Auch Generalsekretär Christoph Stiba stellt fest, dass das „Bedürfnis nach Abgrenzung und die Vorurteile gegenüber dem Fremden in unserer Gesellschaft zugenommen“ hätten. Deshalb freue er sich über die Entwicklung innerhalb des Bundes der Baptisten- und Brüdergemeinden und anderer christlicher Kirchen, bei denen er diese Tendenz nicht erkennen könne. „Gerade in den letzten Jahren ist die Zahl der nicht-deutschstämmigen Mitglieder in vielen Gemeinden erheblich gestiegen.“ Martin Luther King habe gesagt: „Kein Problem wird gelöst, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert.“

Der Bundesrat, das höchste Entscheidungsgremium der Kirche, verabschiedete im Jahr 2016 eine Resolution zum Thema „Bunte Gemeinde – Staunen über Christus im Anderen“, in der die Gemeinden sich selbst den Auftrag geben, langfristig das Miteinander ganz unterschiedlicher Menschen zu gestalten – unabhängig von körperlicher Verfasstheit, Alter, Geschlecht, Sprache sowie ethnischen, sozialen und kulturellen Hintergründe. Stiba zeigt sich überzeugt: „Gottes guter Geist setzt Menschen in Bewegung und macht sie zu Friedenstiftern.“

Ausstellungen, Diskussionen und Radiosendungen

Mit Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Radioandachten und Vorträgen soll das Martin-Luther-King-Gedenkjahr zur Geltung kommen. Bei einem Radiogottesdienst des Deutschlandfunks mit dem Thema „Der Traum lebt!“, der am 15. April aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Oldenburg gesendet wird, wird Christoph Stiba die Predigt halten.

Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hamm stellt auf ihrer Internetseite eine umfangreiche Online-Dokumentation zur Verfügung. Der BEFG-Landesverband Berlin-Brandenburg feiert in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Steglitz gemeinsam mit der International Baptist Church Berlin ebenfalls am 15. April einen Gedenkgottesdienst. Es predigen die Pastoren Matthias Walter und Scott Corwin.

Zudem soll ein „Flashmob“ am Brandenburger Tor, bei dem im Januar über 100 Personen mit Kerzen in der Hand das Lied „We shall overcome“ gesungen haben, am Todestag Kings wiederholt werden. Der BEFG stellt online eine Übersicht der geplanten Veranstaltungen und Aktionen zur Verfügung.

Von: Jörn Schumacher

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