Bill Hybels: „Nur die Botschaft von Jesus Christus kann verändern

In Zeiten des rauer werdenden Umgangs in der Gesellschaft, sollten sich Menschen wieder mehr Respekt erweisen – und an der Bibel orientieren. Nur so könne eine Veränderung erreicht werden. Das hat Pastor Bill Hybels zum Auftakt des Willow-Creek-Leitungskongresses in Dortmund am Donnerstag erläutert.
Von PRO
Bill Hybels gibt sein Amt als Leitungspastor der Willow Creek Church in Chicago im Herbst ab

Der leitende Pastor der Willow Creek Church, Bill Hybels, hat Leiter herausgefordert, alle Personen, für die sie Verantwortung tragen, mit Respekt zu behandeln. Denn die Kultur einer Organisation oder eines Unternehmens sei „nur so gut, wie der Leitende es ist“. In Zeiten des sinkendes Respekts sei es wichtig, sich an die Bibelworte aus 1. Petrus 2,17 zu halten: „Achtet alle Menschen und liebt eure Brüder und Schwestern!“

Hybels sprach zum Auftakt des Willow-Creek-Leitungskongresses, der bis zum Samstag in Dortmund stattfindet. Heutzutage gebe es Beschimpfungen und Hass in den sozialen Netzwerken, Politiker kämpften miteinander, anstatt Probleme zu lösen. Würden Arbeiter respektlos behandelt, senke dies ihre Arbeitsqualität enorm. Hybels zählte Regeln auf für einen respektvollen Umgang: Leitende sollten das tun, was sie sagen, sie sollten andere nicht unterbrechen, lebendige Gespräche führen ohne einen bösen Geist und sie sollten auch keine Stereotype haben.

Wenn Leitende ihren Horizont öffneten, würden sie Begabte erkennen und diese aufbauen können. Hybels erklärte: „Wir müssen heranwachsende Talente sichten und uns die zwei Minuten nehmen, um die Person zu ermutigen.“

Hybels organisierte Streich gegen Lehrerin

Er erzählte eine Anekdote aus seiner Schulzeit. Als Zehnjähriger organisierte er während einer Vertretungsstunde heimlich einen Streich der ganzen Klasse, die gelangweilt war. Hybels wurde als Initiator benannt und musste nachsitzen. Doch die Lehrerin, gegen die der Streich gerichtet war, sagte auch zu ihm: „Du hast hinter meinem Rücken einen Streich der ganzen Klasse organisiert, ohne dass ich etwas mitbekommen habe. Du wirst eines Tages ein Leiter sein. Ich hoffe nur, dass du deine Leitungsfähigkeit für etwas Sinnvolles einsetzt.“

Rund 10.000 Besucher sind zum Willow-Creek-Leitungskongress nach Dortmund in die Westfalenhalle gekommen Foto: Marc Gilgen/Willow Creek
Rund 10.000 Besucher sind zum Willow-Creek-Leitungskongress nach Dortmund in die Westfalenhalle gekommen

Hybels erklärte die Intention des Kongresses: „Wir wollen euren Glauben voranbringen und eure Leitungsfähigkeiten verbessern.“ Er sagte, beim Umgang miteinander gehe es auch um die innere Haltung: „Wenn wir nur genügend Demut haben, können wir alle voneinander lernen.“ Pastoren könnten von Geschäftsleuten lernen und Geschäftsleute von Pastoren. Deutsche könnten von Amerikanern lernen, und Amerikaner könnten von Deutschen lernen, junge Menschen von älteren und umgekehrt.

Gemeinde als Hoffnung für die Welt

Im Oktober gibt Hybels die leitende Funktion seiner Kirche an die Pastoren Heather Larson und Steve Carter ab. Gott habe ihm gezeigt, dass alle Dinge ihre Zeitspanne haben. In seinen 20er Jahren war es Zeit für ihn, die Willow-Kirche in einem Kino zu starten. Dies hat er mehr als 40 Jahre lang getan. In kürzerer Vergangenheit habe Gott zu Hybels gesagt: „Ich entbinde dich von dieser Berufung.“ Bis jetzt habe er 15.460 Tage als Pastor in seiner Kirche gearbeitet. Noch 248 Tage blieben ihm. Als er im Dienst war, habe er nie gedacht, dass dieser Tag einmal kommen werde. Er rief Leitende dazu auf, nicht nur im Dienst gut zu leiten, sonders dies auch außerhalb des Büros privat zu machen. Denn sonst sei, wenn man irgendwann einmal in den Ruhestand geht, keiner mehr da. Und er sagte: „Meine Familie ist mir sehr wichtig.“

Hybels sprach auch über die Ortsgemeinde als die „Hoffnung der Welt“. Sie habe die Botschaft des Evangeliums, die das Leben verändern kann. Der Zustand des menschlichen Herzens mache die Welt zu der, die sie ist. „Nur die Botschaft und Kraft von Jesus Christus kann das Herz einer Person verändern.“ Er rief dazu auf, dass die Kirche in ihrer Nachbarschaft einen Unterschied machen kann. Die Kirche solle etwa in ihr Viertel Geschäftsleute aussenden, die Mitglieder in der Gemeinde sind. Sie sollten Gottes Kraft und Glauben im Unternehmen weitergeben und Menschen in die Gemeinde einladen. Das Gleiche sollten Gemeindemitglieder machen, die in Schulen, Krankenhäusern, Geschäften oder Verwaltungen arbeiten.

Zu dem Kongress kamen knapp 10.000 Besucher nach Dortmund, an sechs Übertragungsorten (Karlsruhe, Bretten, Leipzig, Neumünster, Bremen, Wiedenest) schalteten sich 2.300 Menschen zu. Rund jeder dritte Teilnehmer gehört der Evangelischen Kirche in Deutschland an.

Von: Martina Blatt

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