EKD bleibt bei Vaterunser-Übersetzung

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält an der bisherigen Übersetzung des Vaterunsers fest. Damit reagierte die Kirchenleitung auf eine Äußerung von Papst Franziskus, er halte die die Phrase „Führe uns nicht in Versuchung“ für falsch übersetzt.
Von Jörn Schumacher
Die Evangelische Kirche hält an der Übersetzung "Führe uns nicht in Versuchung" in der Luther-Bibel fest

Die EKD bleibt der gängigen Übersetzung treu. So ist sie auch in der Luther-Bibel 2017 enthalten. „Dabei bleiben wir auch“, teilte die EKD am Freitag auf ihrer Facebook-Seite mit.

Papst Franziskus hatte in einem Interview des italienischen Fernsehsenders TV2000, das am Mittwochabend ausgestrahlt wurde, gesagt, die Formulierung „Führe uns nicht in Versuchung“, wie es etwa im Italienischen und im Deutschen im Vaterunser heißt, sei keine gute Übersetzung. „Ein Vater tut so etwas nicht“, sagte Franziskus.

In der Luther-Bibel 2017 heißt es sowohl im Evangelium des Matthäus wie auch im Evangelium des Lukas: „Und führe uns nicht in Versuchung.“ Die Luther-Bibel 2017 wurde anlässlich des 500. Reformationsjubiläums neu überarbeitet. In den Evangelien des Matthäus und des Lukas ist das Vaterunser überliefert.

Auf Facebook schreibt die EKD, Martin Luther habe in seinem kleinen Katechismus die Bitte aus dem Vaterunser so erklärt: „Gott versucht zwar niemand; aber wir bitten in diesem Gebet, dass uns Gott behüte und erhalte, damit uns Teufel, die Welt und unser Fleisch nicht betrüge und verführe in Missglauben, Verzweiflung und andere große Schande und Laster; und wenn wir damit angefochten würden, dass wir doch endlich gewinnen und den Sieg behalten.“

Von: Jörn Schumacher

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