Mitdiskutieren: Wie steht es um die Ökumene?

Im Jahr 2017 gedenken Christen des Beginns der Reformation vor 500 Jahren. Doch wie steht es um die Beziehung zwischen Katholiken und Protestanten? Seit dem heutigen Mittwoch ist eine Webseite freigeschaltet, auf der Interessierte über die Ökumene diskutieren können.
Von PRO
Auf der Webseite www.2017gemeinsam.de kann mitdiskutieren zur Reformation und ihre Konsequenzen

Grundlage der Webseite bildet das Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, das 2013 von der internationalen lutherisch/römisch-katholischen Dialogkommission veröffentlicht wurde. Das Dialogdokument erörtert Themen rund um die Reformation und ihre Konsequenzen, entwickelt aber auch mögliche Perspektiven für die Zukunft der Ökumene.
Auf der Webseite www.2017gemeinsam.de, die vom 23. April bis zum 21. November 2014 online geschaltet ist, können Interessierte nicht nur den vollständigen Text dieses Dokumentes lesen, sondern auch eigene Kommentare einbringen. Die Konkretionen daraus sollen in Handlungsoptionen für das ökumenische Miteinander einmünden, teilt das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (LWB) mit. Die kommentierte Fassung des Textes soll nach Ende des Projekts an den LWB und den Päpstlichen Einheitsrat überreicht werden.
Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Karl-Hinrich Manzke, sowie der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gerhard Feige, haben das interaktive Internetprojekt am Mittwoch eröffnet.

Texte von Lammert und Töpfer

Auf der Webseite gibt es wöchentliche Kurzbeiträge von je zwei bekannten Personen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche. Die zur Diskussion gestellten „Fragen der Woche“ beziehen das Dialogdokument auf aktuelle theologische, kirchliche und gesellschaftliche Fragen wie beispielsweise: „Braucht die Kirche einen Papst?“, „Religionsfrieden – Wie ist eine friedliches Zusammenleben heute möglich?“ oder „Wie viel Freiheit braucht der Mensch?“ Die ersten beiden Beiträge stammen von Manzke und Feige, die nächsten Statements werden unter anderem vom Präsidenten des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, und Klaus Töpfer, dem ehemaligen Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), sein.
Die Webseite eigne sich hervorragend, um „leidenschaftlich zu diskutieren“, sagte Manzke, der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe ist. Eine der wichtigen Fragen des Projektes laute: „Können wir die über Jahrhunderte wirksame Dynamik der Reformation eines Martin Luther für unsere heutigen Fragen nutzen?“
Gerhard Feige, der Diözesanbischof des Bistums Magdeburg ist, stellte als Leitfrage des Projektes auf: „Wie können wir gemeinsam auf 2017 zugehen?“ Das Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ bringe zum Ausdruck, dass die mit der Reformation eng verbundene Kirchenspaltung kein Anlass zur Freude sei und darum auch nicht gefeiert werden könne, fügte er hinzu. (pro)

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