Abtreibung für Minderjährige? Teenager-Magazin gibt Rat

Das amerikanische Online-Magazin Teen Vogue hat in einem Artikel seinen zumeist jugendlichen Leserinnen erklärt, wie sie eine Abtreibung vornehmen können, auch wenn sie noch nicht volljährig sind. „Pro Life“-Aktivisten zeigen sich empört.
Von Jörn Schumacher
Schwangere Frau

Beim amerikanischen Magazin Teen Vogue erscheint eine Kolumne namens „Down to Find Out“. Darin geht es um Fragen zu Beziehung und Sexualität. Leserinnen können dort ihre Fragen einreichen, die dann von einer Redakteurin beantwortet werden. Teen Vogue kam von 2003 bis 2017 als gedrucktes Magazin heraus. Doch seit einiger Zeit gibt es die Inhalte nur noch online. Die Zielgruppe besteht vor allem aus weiblichen Jugendlichen.

Ein 16-jähriges schwangeres Mädchen hatte die Kolumnistin des Magazins gefragt: „Ich weiß nicht, ob ich eine Abtreibung ohne die Erlaubnis meiner Eltern bekommen darf. Ich habe Angst es ihnen zu sagen, weil sie beide gegen Abtreibung sind. Was soll ich tun?“ In ihrer Antwort schreibt die Autorin des Magazins: „Es ist nur logisch, dass Teenager, die alt genug sind, Eltern zu werden, auch alt genug sind, um darüber entscheiden zu können, ob sie ein Kind bekommen wollen oder nicht. Die Möglichkeit einer Abtreibung sollte zu ihren Rechten gehören, egal was die Eltern glauben.“

Die Redakteurin erklärt, dass in 21 US-Bundesstaaten die Erlaubnis mindestens eines Elternteils für eine Abtreibung bei einer Minderjährigen notwendig sei. In elf Staaten müsse mindestens ein Elternteil informiert werden, und in fünf Staaten sei beides notwendig. In 36 Staaten gebe es eine legale Möglichkeit, als Minderjährige eine Abtreibung auch ohne die Erlaubnis der Eltern durchführen zu lassen. Die Autorin fährt fort, dass viele Teenager-Mädchen sich schämten, weil sie als ungewollt Schwangere stigmatisiert würden. Doch es sei wichtig zu wissen, dass die Eltern ihre Kinder trotzdem liebten und nur zu Beginn wütend werden könnten.

„Das ist grauenhaft“

In dem Artikel zur Abtreibung schreibt die Autorin von Teen Vogue: „Egal, welche abstrakten Ansichten deine Eltern haben sollten, sie sind wahrscheinlich sehr viel liebevoller zu euch, wenn es darum geht, dass das eigene Kind eine Abtreibung braucht.“ Es werden rechtliche Wege beschrieben, wie man die Erlaubnis der Eltern umgehen kann. „Es dauert seine Zeit, und man muss vor einem Richter sprechen“, heißt es im Artikel. Zudem heißt es, man könne auch Geld aus einem Fonds für Abtreibungen beantragen, falls man finanzielle Probleme hat.

Die Organisation „Live Action“, die „pro Life“ ist, also Abtreibung ablehnt, twitterte in einer Reaktion auf den Artikel: „Das ist grauenhaft.“ In einem Kommentar dazu schreiben die Autoren: „Teenager und ihre Eltern sollten mehr ins Leben der jeweils anderen involviert sein, denn wenn es zu ungewollten Schwangerschaften kommt, ist eine unterstützende und fürsorgliche Familie enorm wichtig für eine verängstigte Teenagerin.“ Weiter heißt es: „Jeder, der die Kinder gegen ihre Eltern aufbringen will, ist kein Freund von Familien. Alles was sie tun, ist, der Abtreibungsindustrie zu mehr Profit zu verhelfen.“

Von: Jörn Schumacher

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