Hälfte der Millennials hält Evangelisieren für falsch

Viele jüngere Christen in den USA finden Evangelisation falsch. Das ergab eine Studie eines christlichen Meinungsforschungsinstituts. Hinter der Überzeugung könnte die Angst stecken, andere nicht kritisieren zu dürfen.
Von PRO
Viele junge Menschen finden Evangelisieren nicht richtig, ergab eine Studie

Die Hälfte der christlichen Millenials in den USA – also der zwischen 1984 und 1998 Geborenen – ist gegen das Evangelisieren. Das fand das christliche Meinungsforschungsinstitut The Barna Group mit Sitz in Kalifornien heraus. 47 Prozent der Befragten gaben an, es sei falsch, seinen Glauben mit jemandem zu teilen, der einer anderen Religion angehört, und zu hoffen, denjenigen für den eigenen Glauben gewinnen zu können. Die Studie verglich die Ergebnisse mit praktizierenden Christen, die in den Siebzigerjahren geboren wurden, mit der Generation der „Baby-Boomer“ der Fünfziger- und Sechzigerjahre und der Menschen, die vor 1946 geboren wurden. Der Vergleich zeigte, dass die vorigen Generationen der Aussage, Evangelisation sei falsch, nur zu 27 Prozent (Generation X), 19 Prozent (Baby-Boomer) und 20 Prozent (vor 1947 geboren) zustimmten.

Bei allen Generationen, auch bei den christlichen Millenials, ließ sich jedoch Einigkeit darüber feststellen, dass es zum christlichen Glauben gehört, Jesus Christus zu bezeugen. In allen vier Generationen stimmten die Befragten der Aussage zu 95 bis 97 Prozent zu. Genauso große Zustimmung erhielt die These, dass einem nichts besseres passieren könne, als Jesus Christus kennenzulernen. Ähnlich wie die drei Vorgänger-Generationen fühlen sich die christlichen Millennials auch ziemlich sicher, wenn es darum geht, auf Fragen bezüglich ihres Glaubens zu antworten. 86 Prozent gaben an, sie wüssten, was sie auf solche Fragen erwidern sollten.

Stabilen Glauben weitergeben

40 Prozent der Millennials gaben weiterhin an, sie fühlten sich von anderen gerichtet, wenn diese nicht mit ihrer Meinung übereinstimmten. Der Präsident der Barna Group, David Kinnaman, sieht darin eine Erklärung für die Abneigung zur Evangelisation. „Eine tiefe, stabile, robuste christliche Überzeugung zu entwickeln“, sei schwer in einer Welt, in der Individualität eine große Bedeutung beigemessen werde und in der man das Gefühl habe, man dürfe Lebensentscheidungen anderer Menschen nicht kritisieren. Bei der Evangelisation gehe es seither aber nicht nur darum, Ungläubige zu retten. Es gehe auch darum, sich daran zu erinnern, dass der christliche Glaube wichtig ist, die Bibel glaubwürdig und Jesus Christus das Leben verändere.

Kinnaman fordert, jungen Christen einen stabilen Glauben weiterzugeben, ganz besonders am Dreh- und Angelpunkt zwischen dem Wechsel von Highschool zur Universität. Das Problem des Abkehrens vom Glauben sei real und wirke abschreckend auf Nichtgläubige. Jungen Christen müsse außerdem vermittelt werden, dass Evangelisation eine Grundlage dafür ist, Jesus Christus nachzufolgen.

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Von: Swanhild Zacharias

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