Österreichs Jugend: Mehr Gott, weniger Kirche

W i e n (PRO) - Immer mehr Jugendliche in Österreich glauben an Gott. Doch gleichzeitig sinkt das Interesse an der Institution Kirche. Die österreichische Jugendwertestudie 2006/2007 spricht von einer "Entkirchlichung" der österreichischen Jugend.
Von PRO

Bei der Umfrage des Instituts für Jugendforschung in Zusammenarbeit mit dem Institut für praktische Theologie der Universität Wien sagten 70 Prozent der Jugendlichen: „Ja, ich glaube an Gott.“ Im Jahr 2000 waren es nur 50 Prozent. Unter den „wichtigen Lebensbereichen“ rangiert die Religion knapp gefolgt von der Politik an vorletzter Stelle.

Während auf der einen Seite Religion für die jungen Menschen in den vergangenen Jahren wichtiger geworden sei, spiele die Kirche eine immer geringere Rolle. Wenn es um die Sinn- und Lebensorientierung gehe, dann sei Religion für die jungen Menschen wichtig, sagte Reinhard Zuba vom österreichischen Institut für Jugendforschung. Religion in Form der Institutionen oder der Institution Kirche hätte aber an Bedeutung verloren. Für die Jugendwertestudie wurden 1.231 junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren befragt.

„Die Jugendlichen sind immer irgendwie ein Spiegel der Gesellschaft. Und in dem Sinn, wenn man von einer Entkirchlichung spricht, spricht man nicht nur von einer Entkirchlichung der Jugendlichen, sondern auch von einer Entkirchlichung der Gesellschaft. Der Anteil kirchlich engagierter Jugendlicher bleibt im einstelligen Prozentbereich“, sagte Zuba laut einem Bericht der österreichischen „Presse“.

Die Wirkung, die etwa der Papst auf junge Menschen erzielt, erklärt sich Zuba mit dessen Geradlinigkeit und Kompromisslosigkeit. Es gebe wenige Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit, die eindeutig eine Position verträten, dazu stünden und davon nicht so ohne weiteres abwichen. Das sei für die Jugendlichen sehr viel glaubwürdiger, als wenn sich ihnen jemand anbiedere, argumentiert Zuba.

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