FTA: Neue „Denkfabrik“ für Ethik und Werte

G i e ß e n (PRO) - Die Freie Theologische Akademie (FTA) in Gießen will sich gemeinsam mit führenden Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen in dem "Institut für Ethik und Werte" für eine Rückbesinnung auf christliche Werte in der Gesellschaft engagieren. "Die westliche Welt steht seit Jahren vor gewaltigen ethischen Herausforderungen, überall wird die Bedeutung von moralischen Fundamenten deutlich. Unser Land braucht daher das Engagement bekennender Christen mehr denn je", sagte der Leiter des Instituts und Dekan der FTA, Stephan Holthaus.
Von PRO

Kaum ein Bereich unserer Gesellschaft sei zudem von Fragen der Ethik und Moral ausgenommen, so Holthaus: „Seien es so unterschiedliche Bereiche wie Betrug und Korruption, soziale Ungerechtigkeit, Terrorismus, Abtreibung, Stammzellenforschung, aktive Sterbehilfe, Pornographie oder Mobbing am Arbeitsplatz – fast täglich werden wir mit moralischen Fragen und Problemen konfrontiert.“ Es sei daher notwendig, einer verbreiteten Unsicherheit über die Grundlagen ethischen Handelns entgegenzuwirken und praktische Orientierungshilfe zu bieten.

Wagner: „Christlich-abendländische Leitkultur“

An der offiziellen Eröffnung des „Instituts für Ethik und Werte“, dem ein wissenschaftlicher Beirat aus führenden christlichen Wissenschaftlern und Experten angehört, nahmen am vergangenen Freitag in Gießen mehr als 100 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Gemeinden und christlichen Organisationen teil. Unter den Teilnehmern war auch der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, Christean Wagner (Wiesbaden). „Das Institut für Ethik und Werte wird zum richtigen Zeitpunkt gegründet, die Gründung ist mutig und klug. Mutig, weil damit ein Bekenntnis verbunden ist, klug, weil gerade in dieser Zeit Menschen wieder nach Werten fragen“, so der frühere Hessische Justizminister. Der Ruf nach Orientierung und Halt werde nicht zuletzt angesichts der Globalisierung immer lauter. „Menschliche Existenz ist nicht ohne die Transzendenz denkbar“, sagte Wagner. Der Politiker verwies zudem auf die „christlich-abendländische Leitkultur in unserem Lande“, die die Grundlage für Fragen der Ethik und Werte darstelle. Diese Leitkultur müsse etwa auch die Debatte um die Integration von Ausländern bestimmen.

KEP-Geschäftsführer Baake: „Orientierung geben“

Der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake (Wetzlar), forderte in seiner Festansprache Christen dazu auf, ihren Glauben mutig zu bekennen. „Wir glauben ja nicht an Werte, sondern an Jesus Christus“, so Baake. Dieser Glaube sei die Grundlage für das Engagement von Christen in Fragen der Ethik und Werte. „Wer Orientierung hat, muss bereit sein, anderen Orientierung zu geben.“ Dabei sei es elementar wichtig, christliche Werte nicht alleine einzumahnen, sondern auch zu leben. Angesichts der insbesondere in Gießen geführten Debatte um Schöpfung und Evolution im Biologieunterricht warf Baake vereinzelten Landespolitikern vor, die sachliche Ebene der Diskussion verlassen zu haben: „Christen wurden und werden öffentlich für ihren Glauben kritisiert und als Fundamentalisten abgestempelt, nur weil sie an die biblische Überlieferung glauben.“

„Denkfabrik für Ethik und Werte“

Das „Institut für Ethik und Werte“ versteht sich nach eigenen Angaben auch als „Denkfabrik“, in der kreativ über die Relevanz des christlichen Glaubens nachgedacht und Christen praktische Hilfestellungen für ihr Engagement in gesellschaftlichen Debatten gegeben werden sollen. „Unserem Institut geht es daher nicht darum, ethische Missstände anzuprangern, sondern den Menschen die guten Regeln Gottes schmackhaft zu machen“, so Institutsleiter Holthaus. Dies sei angesichts der Tatsache, dass viele Menschen in der heutigen Zeit etwa die Zehn Gebote nicht mehr kennen, wichtiger denn je.

Wissenschaftler und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen

Dem „Institut für Ethik und Werte“ gehört ein wissenschaftlicher Beirat von 13 Experten unterschiedlicher Fachbereiche wie Wirtschaft, Medien, Rechtswissenschaft, Theologie, Medizin oder Philosophie an. Auf dem Online-Portal des Instituts (www.ethikinstitut.de) werden Veröffentlichungen zu aktuellen Fragen und Grundlagen christlicher Ethik publiziert. Geplant sind zudem Konferenzen und Fachtagungen zu ethischen Themen, der Aufbau eines internationalen Netzwerkes christlicher Ethiker oder spezielle Lehrveranstaltungen in Ethik an der FTA in Gießen.

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