Es bleibt dabei: Lediglich Muslime dürfen in Malaysia das Wort Allah für Gott verwenden. Für die katholische Zeitung Herald bleibt es tabu. Das oberste Gericht Malaysias bestätigte am Montag als letzte Instanz frühere Urteile.
In Malaysia dürfen Christen nicht Allah als Synonym für Gott benutzen. Dies hat ein Gericht am Montag entschieden
„Das Gericht verletzt die elementarsten Rechte der Minderheiten“, zitiert die BBC den Herausgeber der Zeitung, Lawrence Andrew. „Es schränkt unsere Religionsfreiheit ein. Wir sind eine Minderheit in diesem Land, und wenn unsere Rechte beschnitten werden, fühlen wir das auch.“ Die Behörden hatten der Zeitung im Jahr 2007 verboten, Allah als Synonym für den christlichen Gott zu verwenden, weil dies die Muslime verwirren könne.
Jahrelanger Rechtsstreit
Dem jetzt gültigen Urteil geht damit ein langer Rechtsstreit voraus, nachdem ein Gericht die Anordnung zwischenzeitlich aufgehoben hatte. Für die Zeitungsmacher gehört das Wort Allah nicht exklusiv zum Islam. Christen hätten dies über viele Jahrhunderte hinweg verwendet, ohne dass es Probleme gab.
In erster Instanz hatte die Erzdiözese Kuala Lumpur als Herausgeberin der Zeitung Ende 2009 noch Recht bekommen und das Verbot war für verfassungswidrig erklärt worden. Daraufhin gab es Brandanschläge und Vergeltungsmaßnahmen gegen Kirchen, Sikh-Tempel und Moscheen. Gegen die damalige Entscheidung hatte das Innenministerium Berufung eingelegt.
4:3-Stimmen
Die muslimischen Aktivisten feierten das Urteil vor dem Gerichtsgebäude in Putrajaya, das die Richter laut Medienberichten mit knapper Mehrheit von vier zu drei Stimmen in letzter Instanz beschlossen. Das Oberste Gericht Malaysias teilte die Argumentation, dass eine doppelte Verwendung des Wortes Allah Muslime verwirren könne.
In Malaysia sind lediglich knapp 10 Prozent der 28 Millionen Einwohner Christen. Die Mehrheit stellen Muslime mit 60 Prozent. Außerdem gibt es noch etwa 20 Prozent Hindus und Anhänger von Naturreligionen. Die ethnischen Malaien deklariert die Verfassung als Muslime, die ihren Glauben nicht ändern können. Die Regierung bezeichnet Malaysia als „einen weltlichen Staat mit dem Islam als offizieller Religion“. Obwohl offiziell Religionsfreiheit herrscht, beklagen viele Minderheiten, dass ihre Rechte im Alltag immer wieder ausgehöhlt werden. (pro)
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