"So glaubt der Mensch" ist der dritte Teil der Sonderreihe von "GEOthema" und veröffentlicht zwölf Fotoreportagen des Magazins. Ziel dieser Ausgabe ist es nach den Worten des Chefredakteurs Peter-Matthias, dem Menschen in einer Zeit der breit gefächerten spirituellen und religiösen Angebote einen Überblick zu verschaffen. In Bezug auf die drei Teile der Serie erklärt er: "Wie in ‚So lebt der Mensch‘ und ‚So wächst der Mensch auf‘ sollen sich 200 bildstarke Seiten zu einem big picture fügen; zu einem Gesamtbild, das ebenso Einblick wie Überblick gewährt."
Am Anfang steht die Frage nach dem Glauben im Allgemeinen. Der Artikel "Warum glaubt der Mensch?" stellt den Einstieg in das Thema dar. "Der Mensch glaubt, weil er spüren will", schreibt der Hamburger Essayist Christian Schüle. Dabei wird das Phänomen "Glauben" nicht nur auf geistiger Ebene betrachtet, vielmehr bringt der Autor auch Erkenntnisse von Hirnforschern und Neurologen ein. Der Molekularbiologe Dean Hamer etwa ist der Auffassung, dass Glaube ein Instinkt sei und Spiritualität im Genom des Menschen stecke.
Die Wege von Jesus und Mohammed
Der Autor Cay Redemacher und der Islamwissenschaftler Christoph Reuter schreiben über christliche und muslimische Überlieferungen und vergleichen diese mit wissenschaftlichen Daten. Zudem prüfen sie den historischen Wahrheitsgehalt der Leben von Jesus und Mohammed anhand archäologischer Funde. So schreibt Redemacher, dass Jesus lediglich ein Jahr gepredigt habe und Reuter erläutert, dass man sich bei den ersten Schilderungen von Mohammed einen Erzähler vorstellen müsse, der sein Publikum in Atem halten will. Über die russisch-orthodoxe Kirche gibt das Heft ebenfalls einen historischen Rückblick – von der Machtergreifung Lenins und Stalins. Dieser Rückblick beschreibt eine Kirche, die von der höchsten Machterfüllung in die Bedeutungslosigkeit stürzte und sich binnen kurzer Zeit wieder zu neuer Stärke empor schwang.
Fremde Religionen selbst erlebt
In dem Artikel "Das Fest der Erlösung" schreibt der Bestsellerautor Ilija Troanow ("Der Weltensammler") über das "Kumbh Mela", ein Fest der Hindus, dass nur alle 144 Jahre gefeiert wird. Er schildert die Begebenheiten aus der Sicht eines Jungen, der sich mit seiner Mutter auf den Weg zum Ganges macht, um mit 30 Millionen anderen gläubigen Hindus dieses Fest zu feiern. Ebenfalls eine Geschichte mit persönlichem Bezug erzählt der Schweizer Ethnologe David Signer, der bei einer mehrjährigen Expedition die Zusammenhänge zwischen Magie und Unterentwicklung in Afrika untersuchte. Die Suche nach Hexenmeistern sei dabei keineswegs leicht gewesen, sondern eher so, wie wenn man den nächsten Waffenladen suche, schreibt er. Der Grund: Die "Féticheurs" (Hexer) besitzen in Westafrika einen zwiespältigen Ruf. Auf der einen Seite gelten sie als Heiler, und auf der anderen Seite traut man ihnen zu, anderen zu schaden.
In den in Deutschland praktizierenden Schamanismus bekommt der Leser ebenso einen Einblick wie in den östlichen Buddhismus. "GEO"-Autor Andreas Hilmer bereiste in 30 Jahren fast alle buddhistisch geprägten Regionen. Der Buddhismus werde in Europa als hocheffizientes Trostsystem in einer desorientierten Gesellschaft verkauft als eine Art "Fit-zum-Glück-Praxis", heißt es in seinem Text.
In den Beiträgen "Wo das Schtetl blüht" und "Vom Frieden in Jerusalem und anderen Träumen" schreiben die Autoren über die Abspaltung der strenggläubigen ultraorthodoxen Juden in Israel von den Reformjuden der restlichen Welt und die Aufteilung Jerusalems in eine jüdische und eine arabische Hälfte. Dabei wird Jerusalem "Hauptstadt der Mauern, Zäune und Trennlinien" genannt. (pro)
GEOthema 03 " So glaubt der Mensch", 200 Seiten, Preis: 10 Euro
Am Anfang steht die Frage nach dem Glauben im Allgemeinen. Der Artikel "Warum glaubt der Mensch?" stellt den Einstieg in das Thema dar. "Der Mensch glaubt, weil er spüren will", schreibt der Hamburger Essayist Christian Schüle. Dabei wird das Phänomen "Glauben" nicht nur auf geistiger Ebene betrachtet, vielmehr bringt der Autor auch Erkenntnisse von Hirnforschern und Neurologen ein. Der Molekularbiologe Dean Hamer etwa ist der Auffassung, dass Glaube ein Instinkt sei und Spiritualität im Genom des Menschen stecke.
Die Wege von Jesus und Mohammed
Der Autor Cay Redemacher und der Islamwissenschaftler Christoph Reuter schreiben über christliche und muslimische Überlieferungen und vergleichen diese mit wissenschaftlichen Daten. Zudem prüfen sie den historischen Wahrheitsgehalt der Leben von Jesus und Mohammed anhand archäologischer Funde. So schreibt Redemacher, dass Jesus lediglich ein Jahr gepredigt habe und Reuter erläutert, dass man sich bei den ersten Schilderungen von Mohammed einen Erzähler vorstellen müsse, der sein Publikum in Atem halten will. Über die russisch-orthodoxe Kirche gibt das Heft ebenfalls einen historischen Rückblick – von der Machtergreifung Lenins und Stalins. Dieser Rückblick beschreibt eine Kirche, die von der höchsten Machterfüllung in die Bedeutungslosigkeit stürzte und sich binnen kurzer Zeit wieder zu neuer Stärke empor schwang.
Fremde Religionen selbst erlebt
In dem Artikel "Das Fest der Erlösung" schreibt der Bestsellerautor Ilija Troanow ("Der Weltensammler") über das "Kumbh Mela", ein Fest der Hindus, dass nur alle 144 Jahre gefeiert wird. Er schildert die Begebenheiten aus der Sicht eines Jungen, der sich mit seiner Mutter auf den Weg zum Ganges macht, um mit 30 Millionen anderen gläubigen Hindus dieses Fest zu feiern. Ebenfalls eine Geschichte mit persönlichem Bezug erzählt der Schweizer Ethnologe David Signer, der bei einer mehrjährigen Expedition die Zusammenhänge zwischen Magie und Unterentwicklung in Afrika untersuchte. Die Suche nach Hexenmeistern sei dabei keineswegs leicht gewesen, sondern eher so, wie wenn man den nächsten Waffenladen suche, schreibt er. Der Grund: Die "Féticheurs" (Hexer) besitzen in Westafrika einen zwiespältigen Ruf. Auf der einen Seite gelten sie als Heiler, und auf der anderen Seite traut man ihnen zu, anderen zu schaden.
In den in Deutschland praktizierenden Schamanismus bekommt der Leser ebenso einen Einblick wie in den östlichen Buddhismus. "GEO"-Autor Andreas Hilmer bereiste in 30 Jahren fast alle buddhistisch geprägten Regionen. Der Buddhismus werde in Europa als hocheffizientes Trostsystem in einer desorientierten Gesellschaft verkauft als eine Art "Fit-zum-Glück-Praxis", heißt es in seinem Text.
In den Beiträgen "Wo das Schtetl blüht" und "Vom Frieden in Jerusalem und anderen Träumen" schreiben die Autoren über die Abspaltung der strenggläubigen ultraorthodoxen Juden in Israel von den Reformjuden der restlichen Welt und die Aufteilung Jerusalems in eine jüdische und eine arabische Hälfte. Dabei wird Jerusalem "Hauptstadt der Mauern, Zäune und Trennlinien" genannt. (pro)
GEOthema 03 " So glaubt der Mensch", 200 Seiten, Preis: 10 Euro