„GEO“ über Christen im Irak

Tötungen, Diskriminierungen und Verfolgung: Immer mehr irakische Christen verlassen ihr Heimatland aus Angst. Wie die wenigen Christen vor Ort jedoch ihr Leben meistern, zeigt der Autor Malte Henk in der aktuellen Ausgabe der "GEO".
Von PRO

Es ist die Ursprungsregion des Christentums: Der Nahe Osten. Malte Henk weist gleich zu Beginn seiner Reportage darauf hin, dass heute nur jeder zwanzigste Mensch dort Christ ist. Um 1900 war noch jeder fünfte Bewohner dieses Gebiets christlich. Die Gründe? Der Irak zum Beispiel verfolge eine "offene, brutale Variante", schreibt der Redakteur, der zusammen mit dem Fotografen Andy Spyra Christen in dieser Region besucht hat. Nach dem Sturz Saddam Husseins waren dort 1.000 Christen ermordet worden. Viele flohen daher ins Ausland, bauten sich neue Existenzen auf. Nur ein kleiner Teil blieb im Irak und versucht nun, dort möglichst frei zu leben – unter Waffenschutz.

"GEO" berichtet von einer jungen Frau, die ihren Mann verloren hat. Lilian Dschanan Sa´deed ist Christin, Mitte zwanzig und hat eine Tochter. Ihr Mann starb, als er mehrere Busse mit christlichen Studenten aus Karakosch vor Bomben am Straßenrand warnen wollte. Die Fahrzeuge kehrten um, der junge Mann jedoch starb bei der Explosion. Lilian war damals hochschwanger.

Die junge Frau hat vieles erlebt, berichtet Henk in "GEO". Ihre Familie war lange Zeit Einschüchterungen ausgesetzt, weil sie sich zum Christentum bekannte. Schließlich floh sie nach Karakosch. Dort sind 98 Prozent der Einwohner Christen. Sie ist die größte christlich geprägte Stadt des gesamten Nahen Ostens. Insgesamt leben etwa 45.000 Einwohner dort. Neben den neun Kirchen, die in Karakosch stehen, gibt es rund 2.000 bewaffnete Menschen, die die Einwohner, die Christen, beschützen sollen. Frei fühlt sich Lilian in der Stadt nicht, sie will weg aus dem Irak. Weit weg.

Dies sei nur eine Geschichte von vielen, schreibt Henk. Das will auch der "GEO"-Fotograf Spyra zeigen, der in Schwarz-Weiß-Fotografien das Leben der Christen im Irak dokumentiert und dafür viele Menschen in ihrem Alltag porträtiert hat. In der aktuellen Ausgabe der "GEO" zeigt er seine Bildreportage. (pro)

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