Gender: Gleichstellung oder Gleichmacherei?

Die FDP-Politikerin Sibylle Laurischk findet: Deutschland ist in Sachen Gender Mainstreaming "unterbelichtet". Für sie ist Gender keineswegs eine "gefährliche Ideologie" sondern die Forderung nach der Gleichberechtigung der Frau. Widerstand schlägt ihr dazu aus der "Offenisve junger Christen" entgegen.

Von PRO

"Gleichstellung und nicht Gleichmacherei" – das zeichne Gender Mainstreaming aus, erklärte Laurischk am Donnerstag vor Studenten des CVJM im Berliner Sophienhof. Der "Christliche Verein junger Menschen" hatte die Bundestagsabgeordnete zur Fragestunde im Rahmen seiner "Berliner Gespräche" eingeladen. Für sie ist die umstrittene Theorie in Deutschland zu häufig "gewollt missinterpretiert" worden. Schon das Grundgesetz erkläre, dass Frauen und Männer gleichberechtigt seien und das sei auch das Ziel der Gender-Befürworter. "Eine gesellschaftliche Auflösung des Geschlechts entspricht nicht den Realitäten", sagte Laurischk und nannte den Gedanken "absurd".

Die Benachteiligung der Frau hingegen sei eine Realität. So seien alleinerziehende Frauen etwa gezwungen, nach einer Schwangerschaft möglichst schnell wieder in den Beruf einzusteigen. Schnell würden berufstätige Mütter deshalb als "Rabenmütter" abgestempelt. Ein Missstand für die Juristin. Zugleich ermutigte sie junge Männer, Berufe wie den des Erziehers zu ergreifen. "Das ist zunehmend wichtig", sagte sie, schließlich lebten die Deutschen mit Blick auf die zahlreichen alleinerziehenden Frauen in einer zunehmend "vaterlosen Gesellschaft".

"Eine lebensfeindliche Ideologie"

"Chancengleichheit von Mann und Frau ist zu unterstützen", findet auch Christl Vonholdt, Ärztin und Mitarbeiterin der "Offensive junger Christen". Beim Gender Mainstreaming gehe es aber darum, die Gender Theorien in den Mainstream, also in die Mitte der Gesellschaft zu holen. "Diese Theorien behaupten zunächst, dass es keinerlei wesenhafte Unterschiede zwischen Mann und Frau gebe. Deshalb dürfe es auch keinerlei Geschlechtsrollenunterschiede geben, weder in der Erwerbsarbeit noch in der Verteilung der Familienarbeit."

So forderten Verfechter des Gender Mainstreaming letztlich, der Mensch müsse von einer "Zwangskategorie" Geschlecht befreit werden, denn Geschlecht sei ein Hinweis auf Unterschiedlichkeit und Unterschiedlichkeit immer ungerecht. "Um frei zu sein, müsse der Mensch sich und seine Identität immer wieder neu erfinden – und zwar jenseits der Kategorien von Mann und Frau", erklärt Vonholdt und findet: "Gender Mainstreaming steht für eine radikale, letztlich lebensfeindliche Ideologie." (pro)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen