Das Internetportal "myheimat" bezeichnet sich selbst als virtuelle Lokalzeitung. So genannte "Bürgerreporter" berichten über Politik, Freizeit oder Kultur in ihrem Ort. Pfarrer Maiwald ist einer von ihnen. Besonders aktiv ist er in der Rubrik "Gedanken". Beinahe täglich schreibt er Beiträge, die zum Nachdenken anregen. So formulierte er etwa zu Ostern einen Beitrag zum Tehma Auferstehung. In dem Beitrag "Gedanken und Worte am Morgen" stellte er passend zur Tageslosung zwei Gebete online, mit denen man in den Tag starten konnte.
Pfarrer Maiwald versteht sein Engagement bei "myheimat" als Teil seiner Gemeindearbeit. Da viele, und besonders die jungen, Mitglieder den Gemeindebrief sofort wegwerfen würden, "muss man sich heutzutage etwas einfallen lassen", so Maiwald gegenüber pro. Daher schreibt er nicht nur Meditationen, sondern informiert bei "myheimat" auch über das Gemeindeleben seiner 3.000-Mitglieder zählenden Gemeinde. Außerdem kann man seine Radioandachten auch als podcast unter www.vernetzte-kirche.de anhören.
Der Pfarrer möchte auch im Internet für die Menschen da sein. "Die Schwelle, mich per Mail zu kontaktieren, ist so niedrig, dass sich auch Kirchenfremde auf mich einlassen". Maiwald ist aus diesem Grund noch in anderen Netzwerken zu finden. Nach eigener Aussage konnte er so schon einigen Menschen helfen, die sich sonst niemals an ihn gewandt hätten. Die Menschen mit der Frohen Botschaft zu erreichen, bleibt ein Schwerpunkt seines Engagements in Internetportalen. In Anlehnung an Paulus´ Ausspruch "Den Juden bin ich geworden wie ein Jude" aus dem 1.Korintherbrief lautet daher sein persönliches Credo: "Den myspacern ein myspacer sein!"
Laut Maiwald gibt es in Deutschland inzwischen drei bis vier andere Pfarrer, die es ihm gleich tun. Auf die Frage, ob er seine Art der Betreuung von Menschen als zukunftsweisend sieht, sagt er, es komme immer auf die jeweiligen Umstände des Dienstes an. Für ihn als evangelischen Pfarrer einer, wie er sagt, "Diaspora Gemeinde" in katholischem Gebiet sei es die beste Möglichkeit gewesen, regelmäßigen Kontakt zu halten. Gleichzeitig betont er aber auch, dass eine Mail zwar ein guter Anfang sei, "jedoch niemals das persönliche Gespräch ersetzen könne."(pro)