Als 2015 zahlreiche Flüchtlinge in Berlin Asyl suchten, fragten sich die Mitarbeiter der Evangelischen Journalistenschule (EJS), was sie für diese Menschen tun können. Sie gründeten die Nachrichtenplattform „Amal, Berlin!“, um geflüchtete Journalisten zu fördern. Das Portal ging am Donnerstag online. Auf ihrer Landessprache berichten die Flüchtlinge über tagesaktuelle Themen, die für Neuankömmlinge relevant und interessant sind.
Von Montag bis Freitag versorgen die insgesamt zehn Autoren die Internetplattform mit aktuellen Beiträgen auf Arabisch und Farsi. Die Journalisten stammen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Ägypten. Der EJS-Leiter Oscar Tiefenthal erklärte gegenüber pro, dass sie sich aufgrund der unterschiedlichen Herkünfte und Religionen erst als Team zusammenfinden mussten. Nun laufe die Zusammenarbeit auf einer freundschaftlichen und professionellen Grundlage.
EKD finanziert Projekt
Amal ist Arabisch und bedeutet Hoffnung. Diese Hoffnung unter den Flüchtlingen zu verbreiten, ist sowohl das Anliegen von „Amal, Berlin!“, als auch von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die das Projekt finanziert. Bei einem zweimonatigen Workshop wurden die mitwirkenden Journalisten mit dem publizistischen Arbeiten in Deutschland sowie mit Gesellschaft und Politik des Landes vertraut gemacht. Sie verfügten bereits vor der Flucht über fachliche Kompetenzen. Nun können sie in ihrem Beruf in Deutschland weiterarbeiten.
Die Finanzierung laufe vorest bis Sommer, dann werde entschieden, wie es weitergeht, erklärte Tiefenthal. Am Donnerstag schaltete Irmgard Schwaetzer, Präses der EKD-Synode, die digitale Tageszeitung frei. Die Seite ist unter www.amalberlin.de abrufbar. (pro)
Von: amu