Gedenkgottesdienste für die Corona-Toten

Der erste von drei Gedenkgottesdiensten für die Opfer der Corona-Pandemie auf dem Gebiet der Nordkirche fand am Freitag in Schwerin statt. Auch in Kiel und Hamburg sind für das Wochenende Veranstaltungen geplant.

Ein Jahr nach dem Beginn der Corona-Pandemie ist am Freitag mit einem ökumenischen Gottesdienst im Schweriner Dom der Opfer gedacht worden. Der Glaube halte keine Patentrezepte bereit, was Menschen genau tun müssen, um in einer Pandemie zu bestehen, sagte die Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Aber der Glaube helfe, angesichts von Leid und Trauer „mit all dem zu leben, ohne sich damit abzufinden“. Rund 26.000 Menschen haben sich bisher in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Corona-Virus infiziert, etwa 800 Menschen sind an oder mit einer Corona-Infektion gestorben.

„Hinter den abstrakten Zahlen stehen Leid, Schmerz und Trauer“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Sie denke an alle, die sich um Corona-Kranke kümmern, sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz oder um die Zukunft ihres Unternehmens machen. Für viele Menschen sei auch die Kirchengemeinde ein Ort der Begegnung. Schwesig dankte allen Pastorinnen und Pastoren, Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchen, die trotz der Einschränkungen unter Corona-Bedingungen Trost und Hoffnung geben.

Nicht mehr zu weiter wissen und ratlos zu sein, sei die Erfahrung vieler Menschen in der Corona-Pandemie, erklärte der Berliner Erzbischof Heiner Koch. Doch Gott lasse die Menschen in dieser Ratlosigkeit nicht allein, sondern bleibe an ihrer Seite. Als Zeichen der Hoffnung wurden im Gottesdienst Kerzen für besonders belastete gesellschaftliche Gruppen entzündet. „Wir tun dies, um zu zeigen: Wir sehen eure Not“, sagte Bischof Tilman Jeremias (Greifswald).

Da im Dom nur 100 Menschen zugelassen waren, wurde der Gottesdienst wird per Livestream im Internet übertragen. Er ist der erste von drei Gedenkgottesdiensten im Norden: Am Samstag um 17 Uhr wird ein Gedenkgottesdienst in der Kirche St. Nikolai zu Kiel mit Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt, Bischof Gothart Magaard (Schleswig) und Erzbischof Stefan Heße (Hamburg) gefeiert.

Eine interreligiöse Gedenkfeier in Hamburg mit Bischöfin Kirsten Fehrs wird am Sonntag um 16.30 Uhr in der Fritz-Schuhmacher-Halle auf dem Ohlsdorfer Friedhof gefeiert. Alle Gottesdienste werden live übertragen auf www.nordkirche.de.

Von: epd

epd
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