Das Ehepaar Hentschel arbeitete in einem staatlichen Krankenhaus in der nordjemenitischen Provinz Saada für die christliche Hilfsorganisation "Worldwide Services" aus den Niederlanden. Auf dem Rückweg eines Ausfluges wurde das Paar am 12. Juni 2009 zusammen mit ihren Kindern und vier Kollegen entführt. Zwei Töchter konnten im Mai 2010 befreit werden, von Sabine und Johannes Hentschel sowie ihrem jüngsten Sohn fehlt bis heute jede Spur. Drei ihrer Kollegen, zwei deutsche Pflegehelferinnen und eine südkoreanische Lehrerin, wurden erschossen gefunden. Der vierte Mitarbeiter, ein britischer Ingenieur, ist ebenfalls verschollen.
Am 16. Juni wird der Fürbitten-Gottesdienst unter der Leitung vom Pfarrer der Bautzener Michaeliskirche, Jan Mahling stattfinden. In den letzten beiden Jahren kamen bis zu 150 Menschen in die Fürbitten-Gottesdienste, um für die verschollenen Geiseln zu beten.
Anfang dieses Jahres konnten Angehörige der Familie in die Unterlagen des Auswärtigen Amtes einsehen. Die Aufzeichnungen enden im Herbst 2010. Da es keine neuen Erkenntnisse gab, musste die Suche nach der Familie aufgegeben werden. Kontakte zu den Behörden sind schon lange abgebrochen, da unter anderem die deutsche Botschaft im Jemen aufgrund politischer Unruhen geschlossen ist.
"Es gibt keine verwertbaren Spuren mehr", sagte der Schwager des Familienvaters im vergangenen Jahr gegenüber den "Dresdner Nachrichten" (dnn). "Die Hoffnung bleibt bis zum Schluss, solange nichts Gegenteiliges bekannt ist." (pro)