Gauck: Bischöfe Bedford-Strohm und Marx sind ökumenische Vorbilder

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx haben den Augsburger Friedenspreis erhalten. Altbundespräsident Joachim Gauck würdigte die Bischöfe in seiner Laudatio als „Vorbilder ökumenischer Verständigung“.
Von PRO
Kardinal Reinhard Marx und der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, wurden mit dem Augsburger Friedenspreis ausgezeichnet (Archivbild)

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und der Münchner Kardinal Reinhard Marx haben den Augsburger Friedenspreis erhalten. Beim Festakt am Samstagabend im Goldenen Saal des Rathauses sagte der frühere Bundespräsident Joachim Gauck in seiner Laudatio laut Redemanuskript, dass die beiden Kirchenmänner „Vorbilder ökumenischer Verständigung“ seien. Bedford-Strohm und Marx seien durch die christlichen Werte von Solidarität, Gerechtigkeit und Hoffnung über konfessionelle Unterschiede hinweg miteinander verbunden.

In ihrem ökumenischen Bemühen machten die beiden immer wieder deutlich, dass unterschiedliche Ansichten, unterschiedliche Glaubensüberzeugungen einem vernünftigen Dialog, einem friedlichen Miteinander niemals im Wege stehen müssen, sagte Gauck an die Preisträger gewandt. Zwischen Bedford-Strohm und Marx sei dabei etwas ganz Beglückendes geschehen: eine persönliche Freundschaft, die auf Vertrauen und theologischer Wertschätzung basiere. Das zeige, dass die Ökumene zwischen den Kirchen lebe. Und die beiden Theologen zeigten auch, dass Unterschiede nicht zu Abgrenzung und Polarisierung führen müssen.

Bedford-Strohm und Marx sind langjährige Weggefährten: Seit 2008 ist Marx Erzbischof von München und Freising, 2011 wurde Bedford-Strohm bayerischer evangelischer Landesbischof. Die Dienstsitze der beiden liegen nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt im Zentrum Münchens. Und auch auf Bundesebene bildeten die zwei Kirchenmänner ein enges ökumenisches Duo: Von 2014 bis 2020 war Marx Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bedford-Strohm ist seit 2014 EKD Ratsvorsitzender.

Der mit 12.500 Euro dotierte Friedenspreis wird seit 1985 von der Stadt Augsburg und der bayerischen Landeskirche alle drei Jahre für Verdienste um ein tolerantes und friedvolles Miteinander von Kulturen und Religionen vergeben. Unter den bisherigen Preisträgern waren der früherer Bundespräsident Richard von Weizsäcker und der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow. Der Preis steht im Rahmen des Augsburger Friedensfestes. Diesen Sonderfeiertag haben 1650 erstmals die Augsburger Protestanten zum Dank an den Westfälischen Frieden von 1648 begangen, der ihnen ihre politischen und religiösen Rechte wieder gab. Seit 1985 wird er ökumenisch begangen.

Von: epd

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