Korruption treffe die Armen weltweit besonders schmerzhaft, sagte der Direktor von Exposed, Joel Edwards. „Staaten, die reich an Rohstoffen sind, verlieren Milliarden an Steuergeldern aufgrund von Steuerdeals, Gewinnverschiebungen und durch die Nutzung von Steueroasen. Die G20 haben eine deutliche Botschaft gesendet, dass dieses Verhalten Diebstahl ist und dem Ganzen ein Ende gesetzt werden muss“, sagte er.
Auf dem G20-Gipfeltreffen in Brisbane verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der Länder ein Abschlusspapier, das über vier Maßnahmen informiert, die Korruption und Steuervermeidung eindämmen sollen. So sollen Unternehmen die Steuern in dem Land zahlen, wo sie auch die Rohstoffe für ihre Produkte abbauen. Durch Gewinnverlagerung und -verkürzung zahlen viele Unternehmen derzeit wenige oder keine Steuern auf weltweit erwirtschaftete Erträge. Eine Verlagerung der Gewinne bedeutet, Firmen können auf legale Weise von der Möglichkeit Gebrauch machen, ihre eigenen Patente und Markenrechte an Tochterunternehmen in Drittländern zu übertragen. Dort werden mögliche Gewinne aus diesem immateriellen Vermögen niedriger besteuert als am Firmensitz oder im Land der Geschäftstätigkeit. Um Gewinnverkürzung zu erzielen, können Firmen zum Beispiel ihre Töchterunternehmen in sogenannten Hochsteuerländern veranlassen, dass diese hohe Patent- oder Lizenzzahlungen an andere Töchterfirmen in Ländern ausweisen, in denen diese Zahlungen niedriger besteuert werden. Dadurch sinkt der Gewinn im Hochsteuerland.