Fußball: Trikotwerbung für den Kirchgang

Die "Sportfreunde Marbach" spielen in der Fußballbezirksliga Thüringen und damit nicht unbedingt in der sportlichen Beletage. Die Mannschaft aus dem Erfurter Stadtteil braucht sich aber über den göttlichen Beistand keine Sorgen zu machen. Seit dieser Spielzeit wird in Marbach auf Trikots und Banden für den Besuch der örtlichen evangelischen Gottesdienste geworben.
Von PRO

"Die Idee ist in einem gemeinsamen Gespräch mit einem Vorstandsmitglied
der Sportfreunde entstanden", erklärt Pfarrer Ricklef Münnich gegenüber pro. Ganz besonders freut sich Münnich,
einen Sponsor für die Aktion gefunden zu haben, "damit die soziale
Arbeit der Kirchengemeinde nicht belastet wird."
In der kommenden Saison läuft die Seniorenelf in Hemden mit der Aufschrift "…und sonntags spielen wir. 9:30 Uhr Gottesdienst Marbacher Kirche" auf. Neben einem örtlichen Geldgeber ist es Münnich gelungen die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) als Sponsor zu gewinnen. "Die Aktion zeigt die gute Zusammenarbeit zwischen örtlichen Vereinen und Kirche. Wir sind auch in das örtliche Vereinsleben und bei der Redaktion der Dorfzeitung eingebunden. Mit Unterstützung der EKM wird das Ganze eine runde Sache."

In dieser Saison am Sonntag keine Heimspiele mehr

Im sonntäglichen Gottesdienst wurden der Mannschaft 15 Sätze mit den bedruckten Trikots sowie Hosen und Stutzen überreicht. Erstmals zum Einsatz kommen sollen die Trikots am 12. September beim Punktspiel gegen den "TSV Motor Gispersleben". Außerdem wird eine Bandenwerbung gleichen Inhalts am Marbacher Sportplatz angebracht.

"Im Gegenzug haben sich die Spieler bereit erklärt, am Sonntag keine Heimspiele mehr auf dem Marbacher Rasen auszutragen", betont Münnich. Er weiß aber auch, dass die Terminierung der Heimspiele nicht in den Händen des Vereins liegt, sondern auf Verbandsebene entschieden wird.

"Mit der jetzigen Regelung wird das Bewusstsein für die Bedeutung des Sonntags als Tag der Ruhe und der Gottesdienste auch auf dem Sportplatz gefördert." Das Projekt läuft zunächst einmal für ein Jahr. Ein Vertrag existiert nicht: "In zwölf Monaten hoffe ich, dass wir das Projekt per Handschlag verlängern können", so Miklesch. In dem 3.800 Einwohner zählenden Dorf, gehören noch 650 Mitglieder zur Kirchengemeinde. "Aber 20 Jahre nach der Wende wird der Begriff der Kirchenmitgliedschaft neu definiert", so der Theologe, der nun hofft, dass seine Kirche wieder ein kleines bisschen voller wird.

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