Die Vorsitzende des Vereins Frühstücks-Treffen für Frauen, Silke Stattaus, sagte am Freitag vor etwa 1.400 Teilnehmern, die Jubiläumsfeier sei nicht dazu da, „nostalgisch zurückzublicken, sondern mutig vorauszuschauen“. Die Arbeit des Vereins verändere sich: Neben den Frühstückstreffen bildeten sich auch andere Veranstaltungsformen unter dem Dach des Vereins. Die Themenabende bei „Time to talk“ etwa richten sich nach eigenen Angaben an Frauen, die einen „modernen jungen Glauben kennenlernen möchten“.
Das Ziel der Frauenfrühstücke ist es, Frauen den christlichen Glauben durch Vorträge und gemeinsamen Austausch am Frühstückstisch nahe zu bringen. Die Bewegung nahm 1983 ihren Anfang im schweizerischen Zürich. Ein Jahr später gab es die ersten Treffen in Deutschland, 1988 wurde der Verein Frühstücks-Treffen für Frauen in Deutschland gegründet. Heute finden die Treffen in 200 Städten statt.
Die Bewegung ist überkirchlich ausgerichtet. So müssen die Mitarbeiter eines regionalen Frauenfrühstück-Teams aus mindestens zwei verschiedenen Kirchen kommen. Stattaus bemerkte, dass die Arbeit im Westen Deutschlands zurückginge, während sie im Osten wachse. Das jüngste Treffen wurde demnach im ostsächsischen Hoyerswerda ins Leben gerufen.
Überschwängliches Lob erhielt die Bewegung von Hartmut Steeb, dem Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz. „Frauen verstehen mehr vom Glauben, mehr vom Leben, vom Feiern und vom Teilen“, sagte er mit Blick auf das Motto und bemerkte: „Es ist ein Problem, dass wir Männer keine vergleichbaren evangelistischen Möglichkeiten haben.“ Steeb kritisierte außerdem, viele Gemeinden ignorierten das Angebot für Frauen. Er ermutigte dazu, die Treffen zu unterstützen. (pro)