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Forscher: Was der Mensch vom Glauben hat

"Zum Glauben geboren? Forscher ergründen die Evolution der Religion" lautet das Titelthema der neuesten Ausgabe des Psychologie-Magazins "Gehirn und Geist". Darin gehen Forscher der Frage nach, warum Menschen auch im "naturwissenschaftlich aufgeklärten Zeitalter" noch immer religiös sind - und kommen zu dem Ergebnis, dass uns der Glaube in den Genen liege.
Von PRO

Der Psychologe Jesse Bering von der Belfast University führte Grundschülern ein Theaterstück vor, in dem eine Maus von einem Krokodil gefressen wird. Anschließend befragte er sie nach deren Schicksal. Die Kinder waren der Ansicht, dass mit dem Tod die körperlichen Funktionen der Maus erloschen seien. Nicht hingegen die Seele: „Die existiert weiter“, waren sie sicher. Diese Antwort gaben die Schüler bis zum Alter von etwa 12 Jahren – unabhängig davon, ob sie in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen waren oder nicht. In einem anderen Experiment erzählten Forscher einigen Studenten scherzhaft, dass in dem Raum, in dem diese eine Prüfung ablegen mussten, ein Geist zu spüren sei. Und stellten fest: Die Studenten schummelten weniger als solche, denen die „Geistergeschichte“ nicht erzählt worden war.

Für die Forscher scheint das Ergebnis eindeutig: Der Glaube ist, zumindest teilweise, angeboren. In unserem Körper existierten „biologische Grundlagen“, die Religiosität und „spirituelle Vorstellungen“ verursachten. Bestätigt sehen sie sich durch Untersuchungen von Forschern der University of Minnesota (USA), die bereits 1999 festgestellt hatten, „dass Religiosität ähnlich wie Intelligenz und musikalische Fähigkeiten eine genetische Komponente besitzt“, wie es auf der Internetseite des Magazins heißt.

„Glaube stärkt Zusammenhalt“

Der Artikel nennt anschließend zwei Vorteile, die der Glaube dem Menschen bringe: Zum einen stärkten gemeinsame Glaubensvorstellungen „den Zusammenhalt und das Vertrauen innerhalb einer Gruppe“. Das berichtet etwa der Soziologe Richard Sosis von der University of Connecticut. Er hat festgestellt, dass Bewohner religiöser Kibbutzim-Siedlungen in Israel bei spieltheoretischen Experimenten „deutlich besser“ zusammenarbeiten als Bewohner säkularer Siedlungen. Das spiegele sich, so Sosis weiter, auch im wahren Leben wider: „Die Kibbutze gläubiger Juden stehen wirtschaftlich meist besser da als die von Atheisten.“

Noch ein weiterer Vorteil wird in dem Artikel genannt. „Gläubige bekommen im Schnitt mehr Nachwuchs. (…) Die Paare bleiben zudem eher zusammen und haben mehr Nachwuchs als ihre säkularen Nachbarn aus der gleichen Einkommens- und Bildungsschicht.“

„Gehirn & Geist“ ist ein Magazin für Psychologie und Hirnforschung. Es erscheint seit 2002 mit 10 Ausgaben im Jahr.

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